Prolog
Dort vor dem großen breiten Spiegel stand sie und hinter ihr ihre große Schwester Marta. Glücklich umband sie ihre Schwester die glänzende Perlenkette um den Hals. Doch glücklich war für Monica etwas anderes. Ganz im Gegenteil. Sie war nämlich am Boden zerstört. Sie versuchte alles um keine Träne aus ihrem Auge rennen zu lassen. Es fiel ihr zu schwer, da sie wegen der Wunsch der Eltern einen zehn Jahre älteren Mann heiraten musste den sie noch nicht einmal liebte. Schließlich war ihre Liebe Gregory Jorge. Ein Afro amerikanischer Soldat.
Monicas Eltern Sofia Rivera und Domenico Ramirez waren anderer Meinung und schließten Gregory nicht sofort ans Herz wie es Monica tat. Tatsächlich hatten sie schon seit Jahren zuvor geplant das Monica Adam heiraten wird. Adam Encanto der Mann der Monica zur Frau machen wird hatte damit keine Probleme eine Frau zu heiraten die doppelt mal so jünger war als er. Monica war erst siebzehn Jahre gewesen. Siebzehn, ein Alter indem man erst zur Schule geht, ein Hobby auslebt und Zeit mit Freunden und Familie verbringt, doch die Riveras hatten andere Pläne. Das was mit Monica geschehen wird geschah auch mit ihren Cousinen. Es waren immer die Frauen in der Rivera Familie die zur so einer Sache gezwungen worden waren. Niemand konnte helfen oder etwas tuen. Die Männer hingegen taten auch nichts dagegen und sahen ihren Schwestern zu wie sie mit einem Mann der sogar in die Rolle eines Vaters schlüpfen könnte verheiratet werden. Monica war nicht nur mit ihrer eigenen Schwester Marta in der Familie, sondern noch ihre anderen Schwestern Malèna und Matilda. Sie sind für ihre Schönheit und ihre attraktive Persönlichkeit in ganz Italien bekannt. Sie modeln, leben in den größten Häusern und treiben das beste Leben. Monicas Schwestern wollten nie ein normales Leben leben wie alle andere Kinder in deren Alter es taten, sondern eher ein Leben voller Geld und Macht. Genau das was die Riveras hatten. Geld und Macht. Aber Monica wollte dies nie. Ihr gefiel eher das Leben was alle anderen Kinder trieben. Sie waren fröhlich und fingen an zu studieren und Monica konnte dies alles nur noch aus dem Fenster betrachten. Ihre Eltern hielten sie schon immer für ganz anders, jeder in der Familie. Monica war eher immer die jenige die neues ausprobieren wollte und sich viele Freunde machte. Freunde die sich nicht zuerst bei den Eltern vorgestellt hatten durfte sie erstrecht nicht besitzen. Nichts durfte sie haben. Auch war ihr das tragen von Pullovern oder T-shirts verboten. Die Riveras nennen dies ,,normal". Aber genau das wollte Monica. Normal sein. All diese Regeln und das angemacht werden von links und rechts ging ihr auf den Kragen. Nun steht sie hier und kann nichts mehr dagegen tuen. Die Riveras sind zu stark und was sie genau so stark machen sind die Anführer. Die Anführer über alles. Sie entschieden für was Geld ausgegeben wird. Wer das Erbe bekommt und wer was tut. Und diese Anführer waren ihr Onkel Omar Ramirez, ihr Cousin Ferdi Ramirez und dessen Bruder Dario Ramirez. Sie stammen von der Vaterseite. Ihr Vater war schon immer streng und sich mit den Ramirez einzumischen führt nur in den Tod. Monica steckte in der Klemme. Sie versuchte sich auch heimlich schonmal mit Gregory hinaus zu schleichen, doch wie im nichts fanden ihre Cousins sie und brachten sie wieder nachhause. Und dort gab es ständig Ärger. Doch von diesem Ärger wird die Öffentlichkeit nie erfahren. Der Mitglied der Familie der nur ein falsches Wort an die Öffentlichkeit bringt wird heftig bestraft. Mit Gregory musste sie leider Gottes Schluss machen. Dies brach ihr Herz in unendlich viele Scherben. Aber sie verlor den Kontakt trotzdem nicht zu ihm und Gregory nicht zu ihr. Obwohl Gregory wusste das Monica einen anderen Mann heiraten wird, würde er trotzdessen hinter ihr stehen.
Stolz klopfte Marta Monica auf die Linke Schulter. Es war kein zartes Klopfen, sondern eher ein schmerzhaftliches. ,,Monica!", rief eine alte Frauenstimme. Monica blickte noch schnell auf Marta und entschloss sich von ihrem Vater geführt werden zu lassen.
Sie senkte ihren Kopf. Ihre Mutter gab ihr einen Schlag auf den Kopf von dem sich Monica rasch wie ein Roboter aufrichtete. Sofia betastete noch das Gesicht ihrer Tochter um sicher zu gehen das ihr Makeup saß. Ihr Vater stand nur daneben. Seine Hände gekreuzt um die von seiner Tochter und grinste. Monica fühlte sich unwohl und dreckig.
Es kam ihr vor als ob sie ein Tier wäre, welches sich ohne Erlaubnis von seinem Besitzer führen lässt in irgendeine Richtung. Für sie war diese Richtung die Hölle. Sie fragte sich nur wie ein Mensch so etwas zulassen lässt. Am besten würde sie ihren Arm hastig von ihren Vater entfernen, doch sie konnte nicht, da sie im Hinterkopf und überall das Gesicht der Anführer sah und wie gefährlich sie waren. Sie könnten sie umbringen wenn sie wollten und es ist ihnen egal ob es ein Familienmitglied sei. Trotzdem musste sich Monica fassen um in der Öffentlichkeit nicht gezwungen auszusehen. ,,Reiß dich zusammen!", meckerte ihre Mutter und wollte schon zum Schlag ausholen, doch Monica wisch noch schnell aus. ,,Komm lass sie. Ich hoffe sie wird nach der Hochzeit kein kleines Mädchen mehr sein!", sprach ihr Vater. Monicas Augen wurden groß. ,,Wir alle mussten durch, auch deine Schwestern, also heul jetzt nicht so rum!", jammerte Sofia und hackte sich bei Monica ein. Monica gab ein geschauspielertes Lächeln von sich. Ihre Eltern hingegen lächelten vom Herzen aus. Das meiste was Monica sauer machte am ganzen war das niemand weiß außer die Familie, das Monica zur Zwangsheirat gezwungen war. Im Saal den sie zunächst betreten werden, wartete schon der Orthodoxische Priester und ihr zukünftiger Mann. Auch waren alle Freunde und Familienmitglieder dort. Sie alle freuten sich. Manche zumindestens. Die Hälfte der Cousinen bekamen Angst, weil sie sich an deren Zwangsheirat erinnerten. Monica und ihre Eltern kamen hereinspaziert. Monicas Herz raste wie wild. Sie wünschte sich nur das die ganze Kirche jetzt mit ihr einstürzen würde. Nur träumen konnte sie jetzt nur. Jeden Schritt den sie trat fühlte sich wie eine große Last für sie an. Adam lächelte breit. Sein Lächeln sah teuflisch aus. Gefaltet waren seine Hände und sein Tod Schwarzer Anzug mit den weißen Hemd drunter ließen ihn zu einen gutaussehenden Mann in der Mitte der Kirche aussehen. Für welchen Grund verdiente Monica dies? Schon die ersten Fotos fingen an geschossen zu werden. Überall weiße Blitze. Monica konnte noch kaum ihre Augen öffnen. Ihre Eltern fingen an von rechts und Links zu winken. Die Musik fing an zu spielen. Sofia ließ den Arm ihrer Tochter los und gab ihr einen zarten Kuss auf die Wange. Durch ihren Schleier konnte Monica schon Adam erkennen den sie Schritt für Schritt näherte. Ihr Herz rastete und ihre Beine wurden weich. Es fühlte sich an als ob sie gleich umkippen würde. Sie bekam Kreislaufprobleme, aber sie stellte sich trotzdessen vor ihren Mann. Adam grinste und ließ den Priester seine Rede vollenden. Die ganze Zeit schwitzte Monica unter ihren Schleier. Ihr Kleid war so fest gezogen, dass es sich anfühlte als ob sie eine Barbiepuppe wäre. Sowas kannte sie nur von Filmen wie die bösen Stiefmütter deren Töchtern das Kleid so eng ziehen, damit sie den Prinzen gefallen. Die Rolle der bösen Stiefmutter spielte gerade Sofia. Und der anscheinend gute Prinz in diesem Fall Adam. Monica hatte ihn zuvor noch nie gesehen und plötzlich ist er ihr Mann den sie nie entfliehen kann.
Ihre Kreislaufprobleme wurden nur schlimmer und schlimmer. Als der Priester fertig mit seiner Rede war und sie mit den Satz
,,Jetzt können Sie die Braut küssen" beendete, war Monicas Gesicht schon völlig verschwitzt und ihre Beine am Ende. Dies fielen auch manche der Gäste auf. Monica wippelte komisch und fing an zu stöhnen. Nur Sofia fiel dies nicht auf. Sie meine sie wäre einfach zu nervös. Doch als Adam ihren Schleier absetzte bekam er einen großen Schock. Monicas Gesicht sah aus als ob sie frisch
aus der Dusche kam. Ihre Augen waren geschwollen und ihr Makeup verschmiert. Adam bekam einen Schreck. Dann sah Monica nur noch schwarz vor den Augen und fiel direkt auf dem Boden. Jeder fing an zu keuschen.
Monica war nicht mehr in der Realität gewesen. Alles war wie verschwunden. Natürlich wie es kommen musste, erfuhr auch die Öffentlichkeit davon. Monica wurde nach diesem Geschehen von ihrer Mutter Zuhause wie ein einziges Stück Dreck behandelt. Sie gab ihr vor sich nicht anständig zu benehmen wie ihre anderen Schwestern. Adam wollte Monica nach der Hochzeit nicht mehr, welches aber Monicas größtes Glück war. Denn nun konnte sie Gregory ungestört für sich haben. Ihr Ziel war er und nur er selbst. Und dieses Ziel wird Monica jagen müssen.