KAPITEL .06
Montag, 31. Oktober.
Ich klimpere wütend auf dem Lenkrad meines Autos herum.
Die eingängige Stimme von Nirvana hallt im Fahrgastraum meines alten Autos wider.
Stecker.
Es ist eine Angewohnheit, wenn Sie in einer Nachbarschaft von "The Big Apple" leben.
Meine Nervosität verband sich mit meiner Wut, denn dieser Morgen ist alles andere als einfach.
Ich werfe einen Blick in den Rückspiegel und beobachte dieses kleine dunkelhaarige Gesicht, das mit ihrem kleinen rosa Stoff-Einhorn spielt.
Ich schlage mit dem Fuß hart auf den Boden.
Ich schaue durch das Fenster. Meine Gedanken werden von der Erinnerung an diesen Morgen angezogen.
8:35 Uhr
Ich öffne meine Augen.
Mein Wecker hat nicht geklingelt.
Ich stehe auf.
Ich renne ins Badezimmer, während ich nur einen Boxer trage. Ich dusche in 5min. Als ich aus der Dusche komme, stelle ich fest, dass der Handtuchhalter leer ist.
Ein Seufzer lässt die wenigen feuchten weißen Locken fliegen, die meine Augen verbergen. Nackt durchquere ich den Korridor, verstecke meine männlichen Attribute mit einer Hand, um ein Handtuch aus der Waschküche zu holen.
Nachdem ich mein Handtuch gefunden habe, gehe ich zurück in mein Zimmer, um mich mit den Kleidern, die ich aus dem Trockner geholt habe, anzuziehen.
Und hier stoße ich auf ein Problem.
Mein T-Shirt hat sich seit dem letzten Anziehen leicht verändert!
Es schrumpfte und wurde rosa.
Fluchend fahre ich mit der Hand durch mein feuchtes Haar.
Für einen kurzen Moment ist mein Geist von einer zarten Erinnerung getrübt.
Die Erinnerung an meine Mutter, die auf ihrem kleinen Schaukelstuhl saß und dieses T-Shirt nähte. Dieses Kleidungsstück ist meine letzte Erinnerung an sie bei guter Gesundheit. Sie tat es. Meine Mutter war Schneiderin.
Ich werfe das Kleidungsstück quer durch mein Zimmer.
Ich mag diesen Tag wirklich nicht.
Ich eile zu meinem Schrank und schnappe mir das erste, was mir in die Hände kommt.
Ich verlasse mein Zimmer und gehe zu der kleinen rosa Tür am Ende des Flurs.
Das Zimmer meiner Prinzessin.
Langsam betrete ich diesen dunklen Raum. Vorsichtig ziehe ich die Verdunkelungsvorhänge vom Fenster.
Meine nackten Füße durchqueren den Raum.
Meine azurblauen Augen ruhen auf dem Engelsgesicht meiner kleinen Schwester. Ihr blasses Gesicht, ihre geschlossenen Augenlider verbergen ihre dunkelbraunen Augen. Ihr langes, lockiges braunes Haar, das ich so sehr liebe, fließt auf dem makellosen Kissen.
Ich setze mich auf die Bettkante, die Matratze sackt unter meinem Gewicht durch.
Mit dem Handrücken streichle ich sanft über ihr Haar und flüstere ihren Namen.
Sie wacht langsam auf.
Ihre kleinen braunen Augen öffnen sich, sie lächelt mich an.
Schnell schlägt sie ihre Decke zurück. Ihre kleinen Füße trampeln über den braunen Parkettboden ihres rosafarbenen Schlafzimmers.
Sie eilt zu dem kleinen Kleiderschrank aus Eichenholz, der vor ihrem Bett steht.
Ich sitze im Schneidersitz auf dem Bett und sehe zu, wie ihre kleinen Hände an jedem Kleidungsstück zupfen.
Ein Lächeln bildet sich auf meinen Lippen.
Am Ende stehe ich auf, wenn ich mich erinnere, dass das Wetter tickt.
Während sie sich anzieht, gehe ich nach unten, um das Frühstück vorzubereiten.
Ich gehe sehr schnell die Treppe hinunter.
Mein Atem wird ruckartig. Ein stechender Schmerz in meiner Brust lässt mein Herz schmerzen.
Ich verdrehe die Augen.
Ich breitete mich in voller Länge im Wohnzimmer aus.
Hustend stehe ich auf. Ich gehe in Richtung Küche und halte meine Brust fest.
Ich öffne die kleine versiegelte Schublade, greife nach der kleinen Medikamentenampulle und schlucke eine.
Ich wende mich wieder der Kücheninsel zu und bereite das Frühstück vor.
Ich nehme einen kleinen Topf und stelle die Milch auf, um sie zu erhitzen. Ich gehe ins Wohnzimmer, um den Tisch vorzubereiten.
Ich bin im Wohnzimmer, als ein scharfer und übermäßig lauter Ton buchstäblich meine Trommelfelle durchbohrt.
Der Feueralarm.
Die Milch ist übergelaufen. Der Rauch ist überall in der kleinen Küche.
Dieses unerträgliche Geräusch geht ohne Unterbrechung weiter.
Mabel kommt angerannt, Angst in ihren kleinen Kinderaugen.
Ich schnappe mir den kleinen Topf mit Topflappen und stelle ihn in die Spüle.
Der Ton des Feueralarms bricht ab. Schweigen erobert den Ort.
Ich wende mich an Mabel. Sie hält ihr kleines rosa Einhorn in ihren kleinen Händen.
Ich beobachte ihn einen Moment.
Ihre kleinen braunen Locken fallen über ihre Schultern. Ein schüchternes kleines Lächeln begleitet das Funkeln seiner dunklen Augen. Sie trägt ein kleines blaues Kleid mit kleinen paillettenbesetzten Ballerinas.
Ich komme aus meiner Kontemplation und reiche ihr eine kleine Packung erdnussfreien Kuchen, da sie dagegen allergisch ist, den sie in einem Zug schluckt.
Ich schaue auf die Uhr.
8:45 Uhr
Wir verlassen das Haus in wenigen Minuten. Ich starte das Auto wütend, nachdem ich überprüft habe, ob Mabel befestigt ist.
Ich verliere die Geduld.
Mabel kommt zu spät zur Schule.
-Jack, beeil dich! Wir kommen zu spät in den Zoo!
Ich betrachte meine kleine Brünette durch den Rückspiegel.
Seit fast einem Monat spricht Mabel nur mit mir über diesen Ausflug in den Zoo. Ich habe Überstunden angekettet, um ihm diesen überteuerten Ausflug bezahlen zu können.
Ich lasse meinen Blick von der digitalen Zeituhr an meinem Handgelenk zu der kleinen roten Ampel am Straßenrand wandern.
Ich klimpere immer wieder auf das Lenkrad meines Autos.
Das Licht wird grün.
Ich überquere die unzähligen Kreuzungen und Kreisverkehre, die Manhattan ausmachen.
Das schmiedeeiserne Tor des kleinen Kindergartens steht mir gegenüber.
Hastig parke ich mein altes schwarzes Auto. Wir steigen schnell aus dem Auto und rennen auf die kleine Schule zu.
Da ist niemand. Die Schule ist leer.
Ein kleines Stück Papier, das an das Tor geklebt ist, fliegt im Sandstein des warmen Herbstwinds.
Meine Augen wandern gierig über die kleinen Linien, die dieses makellose Laken verdunkeln.
Ich wende meine Augen zu Mabel.
Sie starrt mich an und hält ihr kleines Stofftier in der Hand.
Ich senke mich und stelle mich auf seine Höhe. Meine Knie berühren den Boden.
Ich tauche meinen Blick in denjenigen, der mein größter Stolz ist.
Die Worte fließen so schnell über meine Lippen wie die Tränen auf ihren Wangen.
Sie wartet seit Wochen auf diese Veröffentlichung. Ich bin untröstlich für meine Schwester.
Streik der verdammten Lehrer.
Mit unserer finanziellen Situation kämpfe ich ständig dafür, dass sie eine normale und anständige Kindheit hat.
Ich erlaube ihm nur wenige Ausflüge und diesen hatte ich ihm versprochen.
-Jack, du hast versprochen, dass ich in den Zoo gehe. Du bist ein Lügner.
Meine Gesichtszüge sind von Traurigkeit verzerrt. Ich hasse es absolut, meine Schwester weinen zu sehen und ihre Anschuldigungen brechen mir das Herz.
- Ich hatte nichts damit zu tun, Mabel. Die Schule ist geschlossen.
Ihre kleinen Finger ziehen sich fester um ihr rosa Kuscheltier.
Langsam lege ich meine Arme um ihre Taille und ziehe sie näher an meine Brust.
Ihr zerbrechlicher kleiner Körper sucht Zuflucht bei mir, sie schluckt ihre Tränen herunter, als ich meine Lippen öffne.
- Du gehst in den Zoo Mabel, ich schwöre es.
Plötzlich zieht sie sich von mir zurück. Eine Leere hängt über mir.
Ein Lächeln voller Freude bildet sich auf ihren schmalen Lippen.
- Du schwörst?!
Ich lächle dieses kleine Gesicht an, für das ich bereit sein werde, den Mond zu gewinnen.
- Ja Prinzessin.
Sie nimmt mich in ihre Arme und bewegt sich dann wieder von mir weg.
Sie stoppt ihre kleinen Finger als Zeichen des Versprechens.
Ich kreuze meinen kleinen Finger mit ihrem, während ich die Versprechensformel sage.
-Versprochen geschworen.
Wir steigen wieder ins Auto und rasen zurück in das Herz des Manhattan-Verkehrs, um wie jeden Montag zum Psychiater zu fahren.
Nach einem langen und besonders nervigen Weg sitzen wir endlich auf den Sesseln des Wartezimmers von „Elsa Idun White – Psychologin“
Ich blättere in einem uninteressanten Motorsportmagazin, während Mabel auf dem Boden sitzt und mit ihrem Einhorn spielt.
Ich stampfe unersättlich mit dem Fuß auf. Meine Nervosität und meine Wut auf diesen beschissenen Tag warten seit etwa zehn Minuten auf einen Höhepunkt, seit unserem Eintreten spüre ich den stark unangenehmen Blick der Sekretärin. Wie üblich schaffte sie es nicht, den Mund zu halten und ihre heftigen Worte zu stoppen.
"Sie sollte nicht in der Schule sein, dieses Kind"
Aber worauf lässt sie sich am Ende ein. Wie auch immer, ich schluckte meine schlechten Worte herunter und setzte mich ruhig auf einen unbequemen Stuhl, natürlich mit dem Rücken zu ihm.
Die Minuten vergehen langsam.
Ich blättere die Seiten des Ladens um, ohne einen Blick darauf zu werfen.
Vor meinen Augen blitzen der Markenname des Autos und Bilder von Frauen in Badeanzügen auf.
Die alte Dame, die als Sekretärin dient, ruft schließlich meinen Namen.
Ich stehe auf, nehme Mabels Hand und wir gehen in den Chatroom.
Mabel redet immer und immer wieder. Sie ist ein sehr gesprächiges und neugieriges kleines Mädchen für ihr Alter.
Sie stellt mir ein paar Fragen über die Person, die wir sehen werden.
