Vorspann
Es war seelen ruhig, nur die Musik lief im Hintergrund. Jeder starrte nach vorne und wartete darauf, dass der Standesbeamte anfing zu reden, was er einfach nicht tat. Er deutete nur auf die Papiere und das Brautpaar unterschrieb jeweils auf der ihnen bestimmten gepunkteten Linie. Eine Tragödie, wenn man es genau betrachtete. Der junge Mann hat nicht ein einziges mal zu der Schönheit in Weiß gesehen, er ignorierte sie. Man munkelte sogar, er wisse nicht wie seine baldige Ehefrau aussehe. Das arme Mädchen unterschrieb schweren Herzens das Stück Papier. Sie wanderte von einem Käfig in den nächsten, alles was sie wollte war Liebe. Doch würde sie die bekommen? Fraglich. Nach dieser misslungenen Zeremonie gab es nicht mal den berühmten Kuss. Er wandte sich ab und ging auf seinen Vater zu, der ihm auf die Schulter klopfte und gratulierte. Seine Mutter nahm ihn mit einem Lächeln in den Arm. Es war kaum zu übersehen wie sehr ihr die Situation gefiel, dass ihr Sohn seine Ehefrau nicht mal angesehen hatte. Das arme Mädchen war so fehl am Platz wie ein Analphabet in einer Bibliothek. Früher konnte sie zumindest noch mit ihrer Mutter reden, jetzt war sie völlig auf sich allein gestellt.
Ihre Mutter schluchzte und nahm sie in den Arm, ihr Vater sah stolz aus. Immerhin wurde das Geschäft erweitert. Der frisch vermählte junge Mann machte sich nichts aus der Ehe. Er verabschiedete sich und ging. Er ließ seine Braut verheiratet am Altar stehen und brach ihr Herz in tausend Stücke....
Seine Mutter konnte nur darüber lachen und ihre Mutter nur weinen.
Wie konnte man diese Ehe nur retten?