Kapitel 8 Bereust du die Scheidung von ihr?
In der Villa Schricker
Jennifer wies die Dienstmädchen an, alle Spuren von Cecilias Aufenthalt hier zu beseitigen, einschließlich der Laken, auf denen sie geschlafen hatte, der Hausschuhe, die sie getragen hatte, der Schürze, die sie mitgebracht hatte, und sogar des Geschirrs, das sie benutzt hatte.
"Was machst du da?" Norbert, der zurückgekehrt war, runzelte leicht die Stirn angesichts der Szene.
Jennifer grunzte: "Was bringt es, die Sachen dieser Frau aufzubewahren, wenn Klara dich später heiraten wird?"
Sie verdrehte die Augen und eilte herbei: "Norbert, sind du und sie nicht geschieden? Du hast das ganze Geld mit deiner harten Arbeit verdient. Sie kriegt keinen Pfennig davon!"
Er sagte gleichgültig: "Sie hat um nichts gebeten".
Jennifer war eindeutig nicht überzeugt: "Auf keinen Fall! Sie hat doch gar kein Geld. Wie könnte sie nicht ein Vermögen aus dir machen? Woher sollte sie sonst das Geld nehmen, um einen Mann draußen zu halten?"
Norberts Schläfen pochten, als er an Cecilias Beziehung zu dem männlichen Model dachte. Er wollte sich nicht mehr mit Jennifer befassen und sagte Ben einfach, er solle die Scheidungspapiere holen und sie ihr zeigen.
Oben saß Klara vor dem Fenster und las ein Buch.
Sie sah auf und lächelte ihn sanft an: "Du bist wieder da."
Norbert betrachtete ihr heiteres Lächeln und beruhigte sich langsam wieder.
"Geht es dir besser?"
"Gut. Ich habe mich in meinem Zimmer gelangweilt, also habe ich ein Buch gefunden, um mir die Zeit zu vertreiben." Klara legte das Buch behutsam auf den Nachttisch und stand auf, dann schlang sie ihre Arme von hinten um die Taille des Mannes: "Norbert, bereust du, dich von ihr getrennt zu haben?"
Norberts Stimme war heiser: "Was gibt es zu bereuen? Ich habe sie nicht geliebt. Außerdem war sie diejenige, die mich zuerst betrogen hat."
Klaras Mundwinkel zogen sich leicht nach oben.
Norbert drehte sich um und legte seinen Arm um sie: "Rede nicht mehr über sie. Das Wichtigste im Moment ist deine Gesundheit. Dein Vater gibt nächsten Monat eine Party für dich. Du musst bald wieder gesund werden."
Klara blinzelte und lächelte noch mehr: "Verstanden."
Nachdem Norbert gegangen war, rief sie den Butler der Familie Hönigswald an.
" Fräulein Klara, was soll ich tun?"
"Erzähl meinem Dad, dass Cecilia mich mit ihrem Auto angefahren hat. Du weißt, was du sagen musst."
"Ja, Fräulein Klara."
Nachdem sie den Hörer aufgelegt hatte, drehte Klara den Kopf, um einen Kaktus auf dem Fensterbrett zu betrachten, und ihre Mundwinkel zogen sich langsam nach oben.
Norbert kehrte ins Büro zurück und rief nach Ben: "Was macht ‚das Blaue Herz‘, das ich dich gebeten habe zu kaufen?"
Ben sagte respektvoll: "Herr Schricker, es wird in etwa einer Woche auf dem Luftweg geliefert."
Das Blaue Herz war das berühmte Werk des international bekannten Meister K. Es gab nur ein einziges Exemplar im ganzen Land und es war ein Vermögen wert. Ben wusste, dass Norbert große Anstrengungen unternommen hatte, um es zu kaufen, und dass er vorhatte, Frau Klara auf der Party der Familie Hönigswald einen Antrag zu machen.
Ben dachte plötzlich an Cecilia, die seit sechs Jahren mit Norbert zusammen war.
Norbert hatte Cecilia noch nie ein Geschenk gemacht, nicht einmal eine Blume, geschweige denn eine teure Halskette.
Einmal kam Cecilia mit einer Lunchbox zu Norbert und wurde von ihm mit kalter Miene abgewinkt, was Cecilia zum Gespött des Unternehmens machte. Alle Mitarbeiter wussten, dass Norbert Cecilia nicht ernst nahm. Später kam Cecilia mehrmals in die Firma und wurde von der Empfangsdame abgewiesen.
Ben seufzte, dass Norbert weit weniger sanft zu Cecilia war als zu Frau Klara.
Norbert nickte sanft und sagte nichts weiter, dann sah er auf seine Papiere hinunter.
In diesem Moment ging ein Anruf ein.
Norbert warf einen Blick darauf, sah, dass es sein bester Freund war, und hob schnell ab: "Was ist los?"
Am anderen Ende der Leitung war die kokette Stimme eines jungen Mannes zu hören: "Norbert, sieh dir die neuesten Schlagzeilen im Internet an."
Ohne zu wissen, was er vorhatte, entsperrte Norbert sein Handy und warf einen abwesenden Blick darauf, dann erstarrte sein Blick augenblicklich.
Es war ein intimes Foto von Cecilia und dem männlichen Model. Der eine mit gesenktem Kopf, der andere mit nach oben geneigtem Gesicht, so als würden sie sich küssen.
Die auffällige Schlagzeile in fetter Schrift: [Schockiert! Präsident der Schricker Gruppe wurde zur Scheidung gezwungen. Beliebtes männliches Model stieg an die Spitze].
