Kapitel 5
Luciana
Unbekannt: Du kannst mich so oft blockieren wie du willst, Cher. Es ändert die Tatsache, das du mir gehört nicht.
(Nachricht an Lucia zur Mittagszeit von einer unbekannten Nummer)
„Bei Gott Lucy, das ist nicht war oder?"
Sarah kam auf mich zugestürmt, nachdem sie die Bibliothekstür hinter sich zugeknallt hatte.
„Was?"
„Ace hat mir geschrieben das sein Vater darüber redet, das du die neue East Side Lady wirst. Verdammt spinnst du? Nicht nur das Elijah da jetzt rein gezogen wird sondern die anderen beiden auch. Anthony ist völlig krank, scheiße der wird dich vögeln und das ist krank. Ich hatte keine Wahl...verdammt ich bin verrückt geworden bei dem Gedanken das einer der drei mich entjungfern wird, aber scheiße ... Elijah ist dein bester Freund, James kann ich überhaupt nicht einschätzen und Anthony will ich gar nicht drüber nach denken", meinte sie zu mir und rüttelte an meiner Schulter.
„Elijah und James sind befreundet, die beiden werden ihn schon davon abhalten. Außerdem kann ich so Celeste irgendwas zurück geben, sie hat so viel für mich gemacht, dass weißt du doch", meinte ich zu Sarah.
„Die East Side hat verkündet das du es bist ...sie machen es in der Verbindung wahrscheinlich noch öffentlich, scheiße du kommst da nicht mehr raus", meinte Sarah und fuhr sich durch die Haare.
„Oh Gott ... Lucy wenn du was brauchst, rede bitte mit mir ... bitte sei so ehrlich und rede mit mir. Wenn was mit Anthony oder so ist, sein großer Bruder arbeitet mit bei Ace im Krankenhaus ... der kann vielleicht mal ein Wort mit ihm reden", redete Sarah weiter und ich sehe die Verzweiflung in ihren Augen. Vielleicht hätte ich sie direkt darauf ansprechen sollen, anstatt mir das allein zu überlegen...aber es gab jetzt kein zurück mehr und alles bekam ich bezahlt und auch Geld, ich brauchte das Geld.
Die Tür ging wieder auf und ein weißblonder Schönling mit perfekt sitzender Frisur und ordentlicher Kleidung kam herein. Seine grau-blauen Augen fixierten mich. „Ms Lopez", meinte er und kam neben meinem Stuhl zu stehen. Er streckte mir seine Hand aus, die ich aus reiner Freundlichkeit ergriff. Anstatt meine Hand zu schütteln, führte er sie zu seinem Mund und hauchte einen Kuss darauf. Ich musste rot angelaufen sein.
„Anthony", meinte Sarah gelassen. „Was für eine Überraschung. Was tust du hier?"
Er sah zu meiner besten Freundin. „Lady Sarah", spottete er fast schon. „Ach ehemalige Lady, tut mir leid. Ich bin hier, um meine künftige Lady mitzunehmen. Die gesamte East Side Verbindung wartet auf dich."
Er ließ meine Hand los und ich zog sie zurück. Ich nickte langsam. „Wo ist Elijah?"
„Es gab ein Problem mit dem Soundsystem, er kümmert sich darum", meinte er herablassend. Das er so über meine besten Freunde sprach, ärgerte mich.
„Nun denn, ich werde nach fahren."
„Laut meines Wissens hast du kein Auto. Noch nicht ... und Sarah hat noch nicht die Erlaubnis der neuen Kings, die East Side zu betreten, heißt kurz du fährst mit mir."
Ich sehe zu ihm und dann zu Sarah, die mich mit einem >habe ich dir doch gesagt< Blick an sah. Ich schluckte und packte mein Zeug zusammen. Anthony nahm mir sogar meine Tasche ab, worauf Sarah mich mit hochgezogenen Augenbrauen ansah. „Anthony, sei so lieb und warte vor der Tür. Ich habe was mit Luciana zu besprechen."
„Klar", meinte er und ging tatsächlich vor.
„Er ist nur so, weil er dich ins Bett bekommen will", meinte sie scharf. „Ist sein gutes Recht oder?", fragte ich langsam.
„Luciana Lopez, was ist nur los mit dir?"
„Vielleicht verliebe ich mich ja in ihn", argumentierte ich. „Du hast dich sogar in allen drei Kings verliebt!"
„Das war etwas anderes", meinte sie.
„Wieso?"
„Weil meine Kings die besten Freunde sind."
„Gutes Argument. Es ist doch nur ein Jahr. Ich werde meine eigenen Erfahrungen machen.
Sie nickte langsam. „Ich wünsche viel Glück."
„Danke." Ich umarmte sie und verabschiedete sich von ihr, um dann Anthony zu folgen.
Er packte mich unsanft am Arm und zog mich hinter sich her. Was für ein Arschloch. Musste ich mich von ihm so anfassen lassen?
Sein strahlend weißer Ferrari war übertrieben sauber. Seit wann glänzte ein Auto so sehr?
„Schuhe abklopfen und dann ins Auto steigen", meinte er kühl. Ich tat wie er es verlangte. Er fuhr los, mir fiel auf das er immer genau auf die Geschwindigkeit fuhr, die angegeben war, er war ein guter Fahrer, ich war mir sicher, er wurde noch nie geblitzt.
„Dein Auto ist sehr schön", meinte ich beeindruckt. Es war ein angenehmes weiches Leder auf dem ich saß, obwohl ich streng gegen Tierhäute war, konnte ich die Tatsache, dass es wirklich gut aussah nicht bestreiten. Es duftete sogar sehr gut in diesem Auto. „Das habe ich zuvor nie gesehen. Ist es neu?"
„Ja", meinte er knapp. „Ich habe es für dich gekauft."
Ich sehe ihn sprachlos an. „Du hast mir ein Auto gekauft?"
„Eine glückliche Lady verschafft Punkte", meinte er und lächelte kurz ohne sich aber ablenken zu lassen. „Deswegen kaufst du mir ein Ferrari?", ich war außer mir vor Schrecken. Das war ein sehr teures Auto.
„Wir haben auf unsere Reputation zu achten. Du bekommst das beste."
Ich blieb still. Das war jetzt nicht sein ernst?
Als wir ankamen, stieg ich stumm aus und folgte Anthony ins East Side Gebäude. Die Leute waren versammelt und ich hörte Musik und jemanden singen. Jemanden ganz bestimmtes. Ich sah auf die kleine Tribüne und musste lächeln. Elijah hatte eine bezaubernde Stimme. Die Leute jubelten als er zu Ende gesungen hatte. Die um die Vierzig Leute sahen nun zu einem anderen Jungen. Er hatte das Mikro von Elijah abgenommen. „Nun Elijah hat uns das warten erleichtert. Nun fangen wir mit unserem eigentlichen Thema an. Dies ist unser erstes offizielles Verbindungstreffen. Ich wurde als Ansprechpartner für alle ernannt", erzählte weiter und mir wurde bewusst das dieser dunkelhaarige Junge James sein müsste. Natürlich hatte ich ihn ab und zu mal gesehen wie auch Anthony, aber ich vergass die Namen und die Gesichter dazu ganz schnell, wenn ich zu wenig mit einem zu tun hatte. Doch jetzt würde ich sie nicht mehr vergessen.
„Nun die East Side Kings haben ihre Entscheidung, wer die neue Lady wird getroffen. Es wird Luciana", er deutete auf mich. Ich stand immer noch neben Anthony. Unbehagen breitete sich in mir aus und ich hasste es angestarrt zu werden.
„Was wenn Sie den North Sidern etwas erzählt?", fragte jemand mitten aus dem Raum. „Ja was wenn?", stimmten einige andere zu.
„Sie hat uns die Treue geschworen. Sie ist ein East Sider wie wir alle", meinte James scharf und es wurde wieder still. „Heißt unsere Lady mit Respekt willkommen!"