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Kapitel 5

„Was stehst du noch hier? Schämst du dich nicht?“ Lukas sah mich kalt an.

Seine Aura wurde so kalt, dass plötzlich sogar die Temperatur in der Loge zu sinken schien.

Niemand in der großen Loge wagte es, etwas zu sagen.

Ich wusste, dass Lukas mich hasste, hatte aber nicht erwartet, dass er mich vor so vielen Leuten demütigen würde.

Ich wollte nicht aufgeben und sagte mit schluchzender Stimme: „Bruder, ich bin nur gekommen, um dich zu sehen...“

„Aber ich will dich nicht sehen.“ Lukas’ Tonfall klang emotionslos.

Ich erstarrte sofort und verspüre einen starken Tinnitus. Es fühlte sich an, als würden meine inneren Organe zusammengedrückt, und es tat so weh, dass ich kaum atmen konnte.

Die Mitschüler in der Loge warfen mir seltsame Blicke zu und flüsterten.

„Ich habe gehört, dass es Marias Schuld war, dass ihre Eltern gestorben sind. Deshalb ist ihre Beziehung zu ihrem Bruder Lukas so schlecht geworden.“

„Wirklich? Ich dachte, Karin wäre Lukas’ leibliche Schwester.“

„Kein Wunder, dass Lukas Maria hasst. Schließlich war Maria in der Oberschule kein anständiges Mädchen.“

Das Geplapper der anderen Leute konnte ich vage hören. Mein Magen begann, wieder zu zucken.

Lukas’ Gesicht wurde noch kälter. Ohne ein Wort zu sagen, zerrte er mich grob aus dem Restaurant.

Der Himmel war bewölkt und es regnete stark.

Lukas stand auf der Treppe und schüttelte mich mit aller Kraft ab.

Ich war durch die schwere Krankheit schon sehr schwach. Durch seine Kraft verlor ich das Gleichgewicht und fiel unkontrolliert nach hinten.

In dem Moment, als ich die Treppe hinunterfiel, sah ich vage einen Hauch von Nervosität in Lukas’ Augen.

Doch bevor ich darüber nachdenken konnte, fiel ich in den Regen.

Die Regentropfen trafen mich und ich verspürte einen heftigen Schmerzen. Der Regen vermischte sich mit meinen Tränen und lief mir über das Gesicht. Meine Haare waren nass vom Regen und verstreut auf meinem Gesicht. Mein dürrer Körper zitterte im Regen erbärmlich.

Lukas stand auf der Treppe und schaute auf mich herab. Sein Ton war kalt: „Bist du zufrieden mit dem Ärger, den du beim Klassentreffen verursacht hast?“

Ich stand mühsam vom Boden auf, nahm zitternd die Aktentasche heraus und reichte sie Lukas.

„Bruder, ich will dich nicht stören, aber ich möchte dich nur ein letztes Mal sehen und dir etwas zeigen, das dir gefallen muss.“

Meine Tränen flossen unkontrolliert herunter. Aber ich sah meinen Bruder immer noch lächelnd an.

Lukas, diesmal werden deine Erwartungen wirklich erfüllt.

Lukas sah mich stirnrunzelnd an. Er schwieg einen Moment und streckte dann seine Hand aus, um mein Geschenk entgegenzunehmen.

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