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Gefährliche Gelübde - Carter Mafia 2

61.0K · Vollendet
Angel Rose
36
Kapitel
5.0K
Lesevolumen
9.0
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Zusammenfassung

Alexandro D'alessandro, gefürchteter Mafiaboss Italiens: „Tyler Carta, du hast meine Schwester getötet. Ich werde dich dafür bezahlen lassen! An deine Frau und Kinder mag ich nicht kommen, von Damons ganz zu schweigen, aber deine hübsche Schwägerin rennt um die Weltgeschichte! Ich werde sie mir holen, damit du auch mal erfährst wie es ist eine Schwester zu verlieren!" Pearl, naive Schwägerin der Carta- Brüder mit dem Temperament ihrer älteren Schwester Ariana: Was habe ich falsch gemacht? Ich bin im dunkeln allein nach hause gelaufen... Ich wurde verfolgt und gepackt... Ein mysteriöser junger gut aussehender Mann rettete mich und wollte im Gegenzug, dass ich am nächsten Tag in einem Club mit ihm ausging. Ich betrat freiwillig den Club, doch verlassen durfte ich ihn nicht.

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Model

Pearl

Mein Mentor lief um mich herum. Ich war verdammt sauer, dass meine älteste Schwester Janna ihn eingestellt hatte. Er war zwar der beste in seinem Job, aber er nervte wie der Teufel. Model sein war nicht einfach, egal ob man für jemanden anderen arbeitete oder für seine eigene Schwester. Meine Schwester hatte vor einigen Jahren eine Designerkette eröffnet, namens Pearl&Precious. Pearl ist mein Name und Precious war der Zweitname meiner mittleren Schwester Ariana. Ihr Ehemann Damon nannte sie meistens Precious, was ich unglaublich süß fand. Er schätzte sie und das machte mich glücklich, genau so eine Liebe wollte ich auch für mich selbst.

„Halte dich aufrecht."

Es dauerte einen Moment, um die Anweisung zu verarbeiten. Ich war es gewohnt, schlagfertig mit neunmalklugen Bemerkungen zu antworten, aber er war vermutlich für eine lange Zeit mein Mentor. Also ließ ich meine Hände an meine Seiten fallen und zog meine Schultern zurück.

„Gut." Er kam die Treppe zur Bühne hoch, seine schweren Schritte hallten durch das Auditorium. Er kam von hinten auf mich zu und ließ mich wie ein kleiner Fisch fühlen, der von einem Hai umkreist wurde. Doch war ich eine Löwin und würde mich nicht unterkriegen lassen. Er ging langsam um mich herum, bis er direkt vor mir stand. Seine Hände blieben in seinen Taschen und seine Augen betrachteten meinen Körper. Sie begutachteten meine Schultern und meinen Hals. Dann blickten sie weiter nach unten, musterten mein Dekolleté und dann blickten sie noch weiter nach unten.

Ich wollte wieder meine Arme vor meiner Brust verschränken. Ich hatte unter seinen intensiven Blicken das Gefühl, als ob meine Haut in Flammen stehen würde. Ich fühlte mich wehrlos gegen diesen Mann als ob ich keinerlei Macht über mich selber hätte. Das schien ein neuer Trend in meinem Leben zu sein, seit Ariana von einem wahnsinnigen Irren namens Neil missbraucht wurde, hatte ich furchtbare Angst vor intensiven Blicken. Als er fertig war, meinen Körper zu begutachten, blickte er mir in die Augen.

„Du musst stark an deiner Haltung arbeiten. Geh."

„Wohin?"

Er antwortete nicht, schnippte nur mit seinen Fingern. Meine Augen verengten sich, als er das tat. So ein respektloses Verhalten war für mich inakzeptabel.

„Verschwende nicht meine Zeit, Pearl. Da rüber und zurück."

Er wollte, dass ich den Laufsteg wie ein Model entlangging. Ich zog meinen Bauch ein und tat was er wollte, dabei versuchte ich mein bestes zu geben. Ich ging bis zum Rand, posierte und kam dann zurück zu ihm. Seine Augen blickten nicht in mein Gesicht. Er beobachtete all meine Bewegungen. Sein Daumen strich über seine Unterlippe und er runzelte die Stirn, als ob er darüber nachdachte, was er sah.

Ich kehrte zu der Stelle zurück, an der ich gestanden hatte.

„Schlechte Mechanik, du hast wenig Kontrolle und nicht genug Selbstsicherheit. Schultern weiter zurück, du musst größere Schritte machen." Er ging um mich herum und betrachtete meine Beine und meine Hüften.

„Du benötigst eine Menge Arbeit."

„Ach wirklich?", spottete ich.

Er ging weiter um mich herum.

„Stell mich nicht in Frage."

„Nicht in Frage stellen?", fragte ich ungläubig.

„Sie starren mich die ganze Zeit an Monsieur und Sie haben mich beleidigt."

„Ich habe dich kritisiert." Er trat wieder vor mich.

„Und daran wirst du dich gewöhnen müssen, wenn du ein Model sein möchtest."

„Werden Sie mir die Feinheiten beibringen Monsieur?", fragte ich leicht verärgert.

„Wäre ich sonst hier? Und wie nennst du mich? Mein Name ist Dean. Nenn mich Dean!"

Er ging auf die andere Seite des Studios.

„Geh auf mich zu."

Das tat ich. Ich ging auf ihm zu.

„Halt! Fürchterlich!"

Ich blieb stehen.

„Was?"

„Gehe so, als ob du den Boden nicht berührst."

In mir loderte Feuer.

„Was soll das heißen?"

„Gehe mit Eleganz. Ich weiß, dass du es kannst. Du bist vor wenigen Stunden erst so zur Tür hereingekommen."

„Aber da habe ich nicht diese Schuhe getragen." Ich deutete auf meine Füße.

„Ich habe oft in meinem Leben High Heels getragen, aber das sind keine normalen Schuhe. Das sind Todesschuhe. Ich gehe wie eine Ballerina."

„Models tun das jeden Tag! Schultern zurück."

Ich korrigierte meine Haltung.

„Wirbelsäule gerade."

Auch das tat ich.

„Verlagere dein gesamtes Gewicht auf deine Zehen. Das wird deine High Heels vom Wackeln abhalten."

Ich veränderte meine Haltung erneut.

„Perfekt!"

Er betrachtete mich von Kopf bis Fuß.

Ich lief zurück.

„Dreh dich um."

Ich zögerte bis ich gehorchte.

Seine Hand griff nach meinen Pferdeschwanz und er entfernte das Haargummi, sodass mein Haar freikam. Es fiel über meinen Schultern herunter, leicht gewellt, und hing bis zur Mitte meines Rückens herab.

„Geh."

Ich ging durch den Raum, alles beachtend, was er gerade gesagt hatte.

„Super du lernst schnell", lobte er.

„Du bist ein Naturtalent, jetzt hast du einen eleganten Gang. Vergiss das nicht. Genau so soll es sein!"

Ich übte zwei Stunden bis ich völlig erschöpft auf das Sofa fiel.

Mittlerweile waren auch die anderen Models da und ich machte mich auf dem Weg zum Café um die Ecke, wo ich Ariana mit Hope treffen wollte. Hope war meine vier-jährige Nichte. Ariana war schwanger mit ihrem zweiten Kind und es sollte aller Wahrscheinlichkeit nach diesmal ein Junge werden. Ich hatte noch eine Nichte namens Romina, sie war die Tochter von Janna, meiner ältesten Schwester. Sie hatte zwei Kinder. Ihr älterer Sohn der mittlerweile sechs war, hieß Emilio.

Janna hatte ihre Tochter nach unserer verstorbenen Mutter benannt. Unser Vater Leano Ferrari hatte noch mal geheiratet. Tyler mein Schwager und Jannas Ehemann, war ein Mafiaboss und hatte früher einmal Spaß daran gehabt, Leute zu Vermählen um Frieden mit anderen Kartellen oder Organisationen zu schließen. So heiratete Vater eine sehr junge Frau namens Sisi. Sie war Russin und wir verstanden uns super mit ihr. Wir waren überhaupt nicht in diese Stiefmutter-Stieftochter Beziehung gefesselt, wir sahen uns als Freunde und das war unglaublich schön. Vater und Sisi hatten vor einigen Jahren ein fünfjähriges Mädchen namens Chloe adoptiert und nun hatten wir eine kleine Schwester. Sie war zumindest Tante Chloe für die Kinder meiner Schwestern, obwohl Emilio ein Jahr älter war, war er unheimlich stolzer Neffe einer fünfjährigen. Ariana winkte mir zu und ich lächelte. Ihre braunen Haaren wehten in der Luft und Hope winkte mir auch stark zu. Sie saß auf Arianas Schoß.

„Tante Pearl!", sagte sie lächelnd.

„Na meine Süße!" Ich nahm sie hoch und setzte mich mit ihr auf den Stuhl neben Ariana. Um uns standen Leute, die so gar nicht auffielen, wenn man nicht auf sie achtete. Alles die Securitymänner meiner Schwester. Damon meine Schwager war sehr paranoid was die Sicherheit meiner Schwester und Nichte anging. Er wollte eine hundertprozentige Sicherheit. Sogar einige Autos parkten hier und beobachten alle uns, alles Damons Männer.

„Wie geht es dir? Ich hörte Janna hat euch Models einen Mentor vor die Nase gesetzt!", sagte sie lachend während sie einen Schokodisckeks in den Mund schob. Sie konnte so viel essen wie sie wollte und würde nicht zu nehmen. Janna hatte während der Schwangerschaften fünfzehn Kilo zugenommen und davon waren zehn auch schon wieder weg. Ariana hatte kaum zugenommen, obwohl sie tatsächlich wie ein Wallross ass. Bei der ersten Schwangerschaft war es bei ihr nicht so gewesen.

„Was willst du essen?", fragte sie mich.

„Das Kohlenhydraten ärmste was es gibt", seufzte ich. Sie sah mich mitleidig an.

„Du hast dir einen schweren Job gesucht Schwester, nicht das du nicht hübsch wärst, aber das ist hart. Du isst kaum was vernünftiges", sagte sie besagt.

„Tante Pearl, willst du einen Keks?", fragte Hope mich und ich schüttelte den Kopf.

„Nein Süße. Iss du."

„Sie liebt Süßigkeiten!", sagte Ari und dieser hier...", sie zeigte auf ihren Bauch.

„... fährt völlig bei Fleisch ab. Hühnchen, Steaks, Bürger...", sie seufzte.

„So viel Fleisch esse ich in zwei Jahren wie ich in dieser Schwangerschaft gegessen habe."

„Wieso isst du das dann?", fragte ich verwirrt.

„Weil ich das Bedürfnis danach habe. Ich muss es essen, ansonsten denke ich die ganze Zeit daran. Außerdem sagt Damon ich soll es essen, dann wird unser Sohn stark", sagte sie verträumt. Damon liebte Ariana sehr und Tyler liebte Janna genauso. Sogar Vater zeigte Zuneigung gegenüber Sisi. Da fühlte man sich als 21 Jährige schon alleine. Ich wollte einen coolen Typen haben. Nur waren Tylers und Damons Beschützerinstinkte sehr stark mir gegenüber. Sie sahen mich als Schwester und wollten keinen Kerl in meiner Nähe, weswegen Spaß haben bisher nicht in Frage gekommen war. Ich brauchte nur eine Möglichkeit mich auszutoben. Jedes Date wurde mindestens nach dem dritten Mal Café trinken abgeschoben, da Tyler oder Damon die Person nicht gefiel. Ich könnte beide dafür umbringen. Mein Vater gab mir die Freiheit die ich wollte und die beiden nahmen sie mir wieder. Meinem Vater war es sowas von egal was ich tat, solange es mir gut ging.

„Ich sollte los. Damon textet mich ansonsten voll. Du weißt ja..."

„Du bist Zuhause am sichersten", lachte ich.

Sie nahm Hope bei der Hand.

„Gut ich esse meinen Salat. Danach muss ich zurück an die Arbeit."

„Wir sehen uns dann. Vergiss nicht in der Gruppe zu texten, dass du Zuhause angekommen bist."

Ich nickte und umarmte sie.

Sie ging und ich stocherte in meinem Salat rum. Ich wohnte alleine in einem kleinen süßen Apartment in der Nähe der Stadt. Ich fuhr Mums altes Auto und war überglücklich in meinem Leben. Nur wünschte ich mir, ich könnte mehr essen was ich wollte, doch dann würde ich aus dem Raster

80/60/80 fallen und das durfte nicht passieren.

Ich hatte viel Leistungsdruck, da ich etwas erreichen wollte. Ich hatte nicht vor wie Ariana Vollzeit-Mutter zu werden und ich wollte auch keine Kinder. Das würde meinen Job gefährden. Natürlich würde mich Janna niemals raus schmeißen, aber jeder wusste wie eine Model auszusehen hatte. Ich als Schwester der Inhaberin würde keine Vorteile in Anspruch nehmen. Model war Model.

Da gab es strenge Körpermaße, die man einhalten musste oder man konnte gehen. So waren die Regeln und ich würde sie mit spielen, so lange ich es konnte.