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Kapitel 3

GEBROCHENES HERZ, NARBEN DER HOFFNUNG 3

Kapitel 3: Der ultimative Verrat

Die Tage nach dem Interview waren für Emma eine echte Tortur. Sie wanderte wie ein Schatten durch das Haus, verfolgt von Herrn Leroux‘ Worten und von Vincents heimtückischem Vorschlag. Sie konnte diesem Albtraum nicht entkommen, gefangen zwischen einem missbräuchlichen Ehemann, der ihr sagte, sie solle sich verkaufen, und ihren eigenen Moralvorstellungen, die sich weigerten, nachzugeben.

An dem Abend, als sie nach dem Interview nach Hause kam, wartete Vincent wie ein hungriges Tier auf sie. Er wusste, dass sie den Vorschlag des CEO abgelehnt hatte, bevor sie es ihm überhaupt gesagt hatte. Man konnte es in seinen Augen lesen, in seiner zusammengebrochenen Haltung. Vincents Gesicht verzerrte sich vor Wut, als sie ihm gestand, dass sie das Geld abgelehnt hatte.

„Du bist völlig dumm, Emma“, spuckte er und ballte die Hände an seinen Seiten zu Fäusten. „Ist dir klar, was du gerade getan hast? Sie hatten die Chance, uns aus diesem Schlamassel herauszuholen, und Sie haben es ruiniert! »

Sie stand still, die Arme vor der Brust verschränkt wie ein dürftiger Schutz. „Das konnte ich nicht, Vincent. Das ist unmoralisch und ich weigere mich, mich für Geld zu verkaufen. »

Die Ohrfeige kam so schnell, dass sie keine Zeit hatte zu reagieren. Der Schmerz explodierte in ihrer Wange, brannte und sie taumelte rückwärts. Doch der Schock kam nicht nur von der körperlichen Gewalt. Was sie am meisten aufregte, war der Verrat in seinen Augen, als ob er wirklich glaubte, dass sie keine Würde mehr zu bewahren hatte.

"Unmoralisch?" » schrie er und trat näher an sie heran. „Was ist unmoralischer, als seine Kinder in Armut zu lassen? Denk nach, Emma! Glaubst du, du hast eine Wahl? Du bist nichts ohne mich, das weißt du, oder? »

Tränen stiegen ihr in die Augen, doch sie blinzelte zurück. Sie würde nicht vor ihm weinen. Diesmal nicht. „Wir werden einen anderen Weg finden.“ Ich werde mir einen anderen Job suchen, ich...“

„Hör auf mit deinem Blödsinn!“ » Er packte ihren Arm und seine Finger schlossen sich schmerzhaft um ihre Haut. „Sie werden zurückgehen und diesen Vorschlag annehmen. Sonst ...“ Er starrte sie an, sein Blick brannte vor Drohung. „Wenn nicht, schwöre ich, dass du es bereuen wirst.“ »

Er ließ sie abrupt los und ließ sie vor Schmerz und Angst zittern. Emma rollte sich zusammen, als er den Raum verließ und schlug die Tür hinter sich zu. Sie blieb dort, saß kurzatmig auf dem kalten Boden und ließ schließlich Tränen los, die über ihre Wangen liefen.

Am nächsten Tag übte Vincent weiterhin unerträglichen Druck auf ihn aus. Er folgte ihr mit seinem Blick, er murmelte Beleidigungen, er drückte sie immer näher an den Rand. Emma hatte das Gefühl, unter der Last seiner Erwartungen und seiner Grausamkeit zu ersticken. Doch es waren vor allem ihre Kinder, die sie verfolgten. Sie sah ihre unschuldigen Gesichter, ihr Bedürfnis nach Stabilität und Sicherheit, und es brach sie von innen heraus.

Nach mehreren Tagen der Belästigung gab Emma schließlich nach. Es lag nicht daran, dass sie schwach war. NEIN. Sie wollte sich davon überzeugen, dass es für ihre Kinder war. Sie tat es für sie, um ihnen eine bessere Zukunft zu ermöglichen, auch wenn sie dafür einen Teil ihrer Seele opfern musste.

Schweren Herzens vereinbarte sie einen Termin mit Monsieur Leroux und nahm seinen abscheulichen Vorschlag an. Sie sah ihn nicht einmal an, als er sie mit demselben zufriedenen, räuberischen Blick anlächelte. Er nannte ihr ein Datum, eine Uhrzeit und versprach ihr das Geld, sobald alles erledigt sei.

Emma fühlte sich wie eine leere Hülle, ein Körper ohne Geist, der sich mechanisch einem Schicksal näherte, das sie verabscheute. Jeder Schritt, den sie in diese Nacht machte, brachte sie dem Abgrund ein Stück näher, aber sie sagte sich immer wieder, dass es um ihre Kinder ging, um ihre Zukunft.

Die schicksalhafte Nacht kam zu schnell. Emma erschien im Hotel, wo Monsieur Leroux mit wild klopfendem Herzen auf sie wartete. Ihre Beine fühlten sich an, als wären sie aus Blei, als sie durch die Glastüren des luxuriösen Lokals ging. Alles an diesem Ort strahlte Reichtum und Macht aus und sie fühlte sich diesem Universum fremd.

Monsieur Leroux empfing sie in einer prächtigen Suite mit demselben eisigen Lächeln. Wortlos legte er einen Scheck über 50.000 Euro auf den Couchtisch und sah sie dann mit stillschweigender Erwartung an.

Emma tat, was von ihr erwartet wurde, ihren Geist von der Realität losgelöst, um nicht in Angst und Scham zu versinken. Jede Minute kam ihr wie eine Ewigkeit vor, aber sie überlebte, indem sie sich sagte, dass diese Tortur bald ein Ende haben würde. Als alles vorbei war, nahm sie den Scheck entgegen, unterdrückte die Tränen und verließ eilig die Suite. Sie fühlte sich beschmutzt und gebrochen, über das hinaus, was sie sich jemals hätte vorstellen können.

Als sie zu Hause ankam, wartete Vincent im Wohnzimmer auf sie. Er stellte keine Fragen. Er wusste, was passiert war. Ihr Blick fiel direkt auf den Umschlag, den sie in ihrer zitternden Hand hielt.

„Also, du hast es geschafft“, sagte er mit einem hungrigen Glitzern in seinen Augen.

Emma reichte ihm wortlos den Umschlag. Er öffnete es, nahm den Scheck heraus und lächelte zufrieden. Er machte sich nicht einmal die Mühe, ihr zu danken, als wäre er ihr alles schuldig.

„Okay, ich werde das morgen einlösen“, sagte er und steckte den Scheck in seine Tasche.

Emma wartete und hoffte auf Anerkennung, so klein sie auch sein mochte, für das Opfer, das sie gerade gebracht hatte. Aber es kam nichts. Stattdessen stand Vincent auf, schnappte sich seine Sachen und ging zur Tür.

„Wohin gehst du?“ », fragte sie mit gebrochener Stimme.

"Ich gehe. » Er sah sie mit eisiger Gleichgültigkeit an. „Ich werde das Geld einsammeln und die Scheidung einreichen. Du bist fertig, Emma. Ich nehme die Kinder mit. »

Sie stand wie erstarrt da und konnte nicht verstehen, was er gerade gesagt hatte. " Was ? Worüber redest du ? »

Er drehte sich zu ihr um, ein grausames Lächeln auf den Lippen. „Du verstehst es noch nicht? Ich habe dich benutzt, Emma. Ich will dich nicht mehr, aber ich werde alles tun, was ich kann, bevor ich gehe. »

Emma ließ sich auf die Couch fallen und erneut flossen die Tränen über. Er würde sie verlassen. Er wollte ihr die Kinder stehlen, nachdem er ihr die Seele gestohlen hatte. Sie wollte schreien, ihn schlagen, aber sie war zu erschöpft. Zu kaputt.

„Vincent… bitte… tu das nicht…“, bettelte sie.

Aber er hörte nicht mehr auf sie. Er war bereits verschwunden und schloss die Tür hinter sich, ohne noch einmal zurückzublicken.

Die nächsten Tage waren ein Nebel aus Schmerz und Verzweiflung. Vincent leitete sofort ein Scheidungsverfahren ein und nutzte das Geld, um das Sorgerecht für die Kinder zu erlangen. Emma war am Boden zerstört und allein, ohne Ressourcen und ohne Unterstützung. Ihre Kinder wurden ihr weggenommen und sie verfiel immer mehr in Verzweiflung.

Sie war nichts weiter als ein Schatten, der in einem Leben umherwanderte, das nicht mehr ihr gehörte. Die Welt drehte sich weiter, doch Emma war wie erstarrt in einem Albtraum, dessen Ausgang sie nicht erkennen konnte.

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