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Vorbereitungen

Elina POV:

Es waren einige Wochen vergangen seit der türkisch-pakistanischen Hochzeit. Es war alles gut verlaufen und ich hatte wirklich Spaß gehabt. Die Familien haben Anna und mich so behandelt als wären wir ein Teil ihrer Familie. Ich hatte irgendwie auch das Gefühl das diese Menschen überhaupt nicht in der Lage waren eine professionelle Beziehung zu führen. Sie alle hatten ein so großes Herz und behandelten uns mit so viel Liebe. Wir hatten sogar Henna auf gemalt bekomme, ich hatte etwas Panik bekommen, da die Farbe nicht abging und dann hatte ich im Internet nachgelesen, dass das wohl normal ist und es einige Tage dauert und auch danach eine Orangene Farbe einige Tagen zu sehen ist. Das Design war tatsächlich Tattoo artig gewesen und deswegen nicht störend. Nur ein ganzes Leben wollte ich dieses Design nicht so haben.

Ich plante gerade Lucians Geburtstagsfeier. Dafür hatte Lucians Opa uns seine riesige Garage zur Verfügung gestellt, es sollte eine Überraschung für Lucian werden. Ich lächelte. Ich mied ihn in letzter Zeit stark. Kara dachte, dass wir uns stritten, was nicht richtig war.

„Denkst du über Lucian nach?" Anna riss mich aus meinen Gedanken.

„Ja, woher weißt du das?" Anna war sowas wie meine beste Freundin, Geschäftspartnerinnen waren wir sowieso. Ich hatte das ganze Geld meiner Mutter in dieses Geschäft gesteckt. Die Hälfte stand Hazel zu, ich gab ihr das Geld in Raten zurück und diesen Monat würde alles beglichen sein. Sie wollte das Geld nicht, doch ich bestand darauf. Sie sollte auf jeden Fall erspartes haben. Sie hat drei Kinder, man weiß nie, wann man mal etwas teures braucht oder sonst etwas. Genau deswegen gab ich ihr auch etwas Geld extra. Ich machte mir halt Sorgen um sie.

„Du hast deinen Planer vor dir liegen und zur Zeit beschäftigt dich nur Lucians Überraschungsparty."

„Ja, das stimmt."

„Wie läuft es jetzt? Immer noch auf Abstand?" fragt sie besorgt.

Ich seufzte.

„Was soll ich sonst tun? So kann es kaum ein ganzes Leben lang gehen! Er wird es sowieso eines Tages bereuen mit mir seine Zeit verschwendet zu haben. Verdammt ich will das wirklich. Ich will mit Lucian schlafen! Ich kriege es nicht hin und er empfindet es nicht mal als schlimm, was alles noch schlimmer macht."

Ich ließ meine ganze Frust raus.

„Du steckst in einem Gefühls-tornado fest!", sagt Anna ernst.

„Das er das nicht ernst nimmt, heißt er hat Hoffnung, die du bei ihm schon aufgegeben hast." Ich nickte.

„Er sagt auch schon, dass er wahrscheinlich nicht der richtige ist." Ich schüttelte den Kopf.

„Es ist für mich so schwer. Ich meine, ich kann doch nicht jeden Mann ablehnen. Ich hatte einige Mal das Gefühl gehabt, dass Lucian denkt, er wäre zu weit gegangen und es wäre Vergewaltigung, obwohl das einfach ein fehlgeschlagener Versuch war miteinander zu schlafen. Mich machen die Panikattacken fertig. Was soll ich tun? Sogar dieser verdammter Therapeut meinte, dass das auf mich zu kommen könnte und wie recht er hatte. Ich kann kein Sex haben!" Ich war verzweifelt.

„Du liebst Lucian nicht!"

Das war keine Frage von Anna, nein. Das war ein Fakt.

„Das könnte das Problem sein." Ich sah sie an.

„Wie meinst du das?"

Ich lehnte mich mit meinem Bürostuhl zurück.

„Wenn du eine Person lieben würdest, würdest du möglicherweise mehr erregt sein als frustriert und panisch. Lucian ist nur ein guter Freund und das ist etwas anderes." Ich nickte verstehend, sie könnte recht haben. Warum musste ich die ganzen Sex Probleme haben?

„Wann hast du das letzte mal Urlaub genommen?", fragt sie mich ernst.

„Wir sind selbstständig, wir haben keinen Urlaub"

„Natürlich haben wir Urlaub. Ich mache doch auch Urlaub. Du gibst dir selbst keine Zeit! Du musst runterfahren, chillen und dich mal erholen. Das sind die Dinge die dir helfen werden", erklärt sie mir.

„Du brauchst Ruhe, Urlaub, eine Abwechslung, Spaß! Du musst dir eine Auszeit gönnen und ich habe die Lösung!", sagt sie begeistert.

„Ok. Was?"

„Guck. Hier ist dein Geburtstag" Sie zeigt mir ihren Termin Kalender.

„Die Termine sind alle bis eine Woche vor deinen Geburtstag belegt, dann sind wir mit dem Abräumen der Hochzeit fertig und danach haben wir keinen Auftrag. Wir werden auch keinen annehmen, da die Zeit zwischen den Aufträgen zu knapp ist. Das heißt wir fahren in den Urlaub. Wir beide! Überraschung!", sagt sie aufgeregt.

„Warte. Wir beide fahren in den Urlaub?", fragte ich sie nochmal.

Sie nickte aufgeregt.

„Aber wohin und wir können doch nicht einfach..."

„Natürlich können wir. Wir haben diesen Urlaub verdient. Glaub mir!", versichert sie mir.

„Ich werde mich in zwei Tagen auf den Weg nach Dänemark machen um die Stuhlbezüge zu kontrollieren und zu bestellen."

Ich nickte.

„Brauchst du meine Karte für den Urlaub oder..."

„Nein. Ich zahle."

„Warum?", fragte ich fassungslos.

„Weil das dein Geburtstagsgeschenk ist!", sagt sie.

„Das kannst du nicht machen!", stellte ich mich quer.

„Nein, kann ich nicht. Ich habe es bereits getan und ich sagte dass ich in zwei Tagen losfahre. Das heißt, du musst dich alleine um die letzten..."

„Stop mal! Dann bist du bei Lucians Party nicht dabei!", sagte ich zu ihr.

„Ja, das ist leider so", sagt sie traurig. Ja, das konnte ich nicht ändern.

„Hast du alles für Dänemark soweit?", fragte ich und tippte dabei auf meinem Rechner rum.

„Ja. Alles vorbereitet"

„Super", sagte ich.

„Was ist eigentlich mit deiner Mama?", fragte ich Anna.

„Ich werde sie bald besuchen gehen", antwortet sie.

„Ahh schön. Grüß sie von mir"

„Werde ich"

Ich erledigte meinen ganzen Kram und ließ dann Anna allein zurück.

Ich lief über die Straße und machte mich auf dem Weg nach Hause, heute würde Kara da sein.

Ich schloss meine Haustür auf und betrat sie, hörte einige Geräusche aus der Küche.

„Ich bin da!", rief ich durch das Haus.

„Bin in der Küche!", rief Kara zurück. Ich legte meine Sachen ab und lief zu ihr in die Küche. Sie kochte, etwas was ich selten tat.

„Also den Kuchen können wir vergessen. Den habe ich gerade weggeworfen. Du machst das alles viel besser. Ich bin eine komplette Niete, aber ich habe es hin gekrigt Schnitzel zu braten und Kartoffeln zu kochen", sagt sie etwas außer Puste.

„Danke. Es riecht herrlich", lächelte ich sie an.

„Danke", sagt sie etwas erleichtert.

„Aber, das nächste mal koche ich wieder!", Ich zwinkerte.

Sie lachte.

„Definitiv"

Eine Sache die ich von meiner Mutter gelernt hatte. Kochen und Backen. Es stellte sich raus, dass es sich nicht gut leben lässt, wenn man nicht kochen kann. Essen tat ich für mein Leben gern, weswegen ich gezwungen war es zu lernen. Ich musste lernen, gut zu kochen damit ich am Ende etwas gutes zum Essen hatte.

Kara versuchte es ab und zu auch. Ja, der Kuchen ist verbrannt, aber das Essen sieht genießbar aus.

„So setzt dich"

Sie servierte und ich begann zu essen. An der einen oder anderen Stelle war es etwas schwieriger zu kauen, doch beschweren konnte ich mich kaum. Die arme hatte sich so viel Mühe gegeben.

„Also. Wein?", fragt sie.

Eigentlich trinke ich kaum etwas, aber ich sagte nicht nein, wenn mich jemand fragte.

Ich nickte. Kara schenkte ihn mir ein.

„Also wie geht's Bastian?"

„Ihm gehst super. Er will momentan nicht gestört werden, ist im Lernmodus. Wir sehen uns auf Lucians Party", erzählt sie.

Ich nickte.

„Wie läuft es so zwischen euch? Du erzählst mir nie was, sag mir zumindest, wie gut Lucian im Bett ist. Ist er so gut wie er aussieht oder nur so durchschnittlich"

„Kara, hör auf", unterbrach ich ihre Fragerei.

„Komm schon", schmollte sie.

„Ich sagte doch das da nichts läuft."

„Und ich sagte, dass ich dir nicht glaube. Wer das glaubt wird selig!"

Ich beachtete sie nicht weiter.

„Du willst es mir nur nicht sagen. Das heißt, er ist entweder zu gut oder peinlich schlecht." Ich stöhnte.

„Wir schlafen nicht miteinander! Nie.", stellte ich zum hundertsten Mal klar.

„Komm schon ihr seid doch seit einem Jahr..."

„Wir sind weder zusammen noch vögeln wir. Klar?"

Sie sah mich mit einem Schmollmund an.

„Wirklich nicht?" fragt sie ernst.

Ich nickte.

„Du nimmst doch die Pille"

Ich seufzte verächtlich.

„Ich nehme sie aus Spaß"

„Elina. Was ist los? Red mit mir", fordert sie mich auf.

„Wenn nicht Lucian, dann noch keiner. Willst du Nonne werden oder was?" Ich sah zu ihr.

„Ich glaube, dass auch Nonnen öfters Sex haben als ich"

Sie sah mich entgeistert an.

„Was stimmt nicht?"

„Ich kann einfach nicht"

„Du musst dich trauen, danach ist das ein Kinderspiel"

Soviel zu ihrem perfekten Sexleben.

Jetzt wo sie mir glaubte, verstand sie das weitere Problem nicht.

„Wir sind nicht zusammen und wir werden auch nicht zusammen kommen", stellte ich klar.

„Ok, aber er liebt dich doch oder?"

„Bringt ihm das irgendwas? Einseitige Liebe? Ist das fair?", fragte ich Kara aufgebracht.

„Oh Gott. Was machen wir mit dir? Du stehst so gar nicht auf Lucian?", fragt sie mich ernst.

Ich schüttelte den Kopf.

„Ich bin momentan für keine Beziehung offen"

„Darf ich fragen warum?", fragt sie mich.

„Ich fühle mich nicht wohl"

Sie nickt als Antwort.

„Ich würde nie etwas machen, wo man sich nicht wohl fühlt. Du bist noch jung. Es ist okay, lass dir Zeit. Lass alles auf dich zu kommen. Fühl dich nicht bedrängt oder so!"

Jetzt verstand sie mich doch etwas.

„Ich hatte gedacht, du willst es mir nur nicht erzählen. Dabei hast du es immer wieder verneint. Ich hatte es einfach nicht verstanden. Tut mir leid, ich habe dich echt genervt!", entschuldigt sie sich.

„Ja hast du!" lächele ich.

„Schon gut, du meintest es nicht böse. Danke das du für mich da bist!" Das kam von Herzen. Den ich konnte ihr nicht genug danken nicht ausgezogen zu sein. Sie war da, wo ich sie brauchte.

„Komm ich mache deinen Lieblingskuchen und erzähle dir dabei, was genau ich für Lucian geplant habe"

„Super! Ich liebe dich. Den Kuchen brauche ich auf jeden Fall", seufzt sie verträumt. Ich hole alle Zutaten und beginne zu backen. Dabei albern wir rum und gehen die Pläne für die Party durch. Es war ein sehr lustiger Abend und nun muss die Küche sauber gemacht werden.

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