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Kapitel 6 Salben

Ein feuriger, intensiver Schmerz durchzuckte sie im Nu, und auch das Kleid der Frau war durchnässt.

"Oh, es tut mir leid ... das wollte ich nicht!" Shannon hielt sich den Mund zu, ihre Augen färbten sich rot, und ihre Stimme klang so verzweifelt, als wäre sie diejenige, die sich verbrannt hatte!

"Ranita, du bist so unvorsichtig! Wenn du Shannons zarte Haut verbrannt hättest, würdest du sehen, wie mein Bruder und ich mit dir umgehen würden!" Holly hob die Augenbrauen und schimpfte mit Ranita.

"Gib nicht Ranita die Schuld, es war meine Schuld! Das heiße Wasser war einfach zu heiß und meine Finger sind jetzt ganz rot..." Shannon hielt Brendon schwach ihre Finger hin und schniefte mit einem Hauch von Tränen in den Augen.

"Bruder, du musst Shannon schnell ins Krankenhaus bringen..."

Alle versammelten sich um Shannon. Ranita senkte den Blick und ein bitteres Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie ging leise auf die Toilette außerhalb des Privatzimmers.

Die Temperatur des heißen Wassers war nicht niedrig, und die verbrühte Haut war rot geworden. Sie feuchtete vorsichtig ein Taschentuch an und legte es auf die betroffene Stelle, in der Hoffnung, den Schmerz zu lindern.

In diesem Moment ertönte plötzlich Shannons Stimme von hinten: "Ranita!"

Ranita drehte sich um und stellte fest, dass Shannon sich irgendwie hinter ihr positioniert hatte und ihr ein Glas mit kaltem Wasser über den Kopf schüttete.

Das Wasser war eiskalt, und als es sich über Ranitas Kopf ergoss, tropfte es über ihre Wangen und durchtränkte ihre Kleidung. Das Geräusch der Tropfen, die auf dem Boden aufschlugen, hallte in ihren Ohren wider, und sie spürte, wie ihr ein Schauer über den Rücken lief.

"Ranita, dieses Glas Wasser ist ein Geschenk für dich, um die drei Jahre zu feiern, in denen du Brendon in Beschlag genommen hast!" Shannon warf den Becher lässig in den Mülleimer, wobei er ein knackendes Geräusch machte.

Auch Ranitas Herz bekam ein paar Risse.

"Außerdem hat Brendon dir ein Gesicht gegeben, indem er dich nicht sofort aus der Familie geworfen hat. Aber ich hoffe, du hast etwas Selbstbewusstsein und packst deine Sachen, um so schnell wie möglich zu verschwinden."

Shannon verabschiedete sich mit Stolz.

Ranita war überrascht, als sie plötzlich von eiskaltem Wasser durchnässt wurde. Sie brauchte einen Moment, um zur Besinnung zu kommen, aber als sie das tat, war die verantwortliche Person schon weg.

Ranita lächelte bitter und hatte nicht erwartet, dass Shannon eine solche Persönlichkeit hatte. Mochte Brendon unhöfliche Menschen?

Eigentlich brauchte Ranita nicht von Brendon gedrängt zu werden. Sie würde so bald wie möglich ausziehen. Ihre Ehe mit Brendon war am Ende und sie sollte der Realität nüchtern ins Auge sehen.

Ranita machte sich schnell zurecht und bat einen Kellner um einen Fön, um ihre Kleidung zu trocknen. Allerdings war ihr Make-up verschmiert, so dass sie ein wenig zerzaust aussah.

Als Ranita in das Privatzimmer zurückkehrte, war dort niemand mehr. Sie sah keine vertrauten Gestalten und fühlte sich leer im Herzen, aber auch, als ob sie aufgeatmet hätte.

Ihr derzeitiges Aussehen war wirklich zerzaust. Sie wollte nicht, dass Brendon das sah.

Ohne die Chance zu protestieren, wurde Ranita von Brendon ins Auto gezerrt, sobald sie das Hotel verließ. Er drückte ihr eine Brandsalbe in die Hand, und die Stimme des Mannes im Auto klang kalt: "Tragen Sie es auf die Wunde auf."

Als die Worte fielen, hörte Ranita, wie sich der Mann mit leiser Stimme entschuldigte: "Tut mir leid, meine Mutter hat schlechte Laune. Wenn sie Sie noch einmal anruft, kommen Sie nicht."

Ranita ließ den Kopf hängen und spürte, wie ihr Herz sank.

"Okay, ich kümmere mich darum...", begann sie zu sagen, bemerkte aber plötzlich Brendons Hand, die auf ihrem kurzen Rock ruhte. Er hob sie hoch und betrachtete stirnrunzelnd die Blasen auf ihrer Haut. "Selbst wenn sie Blasen hat, tust du so, als wäre das keine große Sache?"

Das heiße Wasser hatte überall auf ihrer Haut Blasen hinterlassen, die schon beim bloßen Anblick schmerzhaft aussahen.

Aber wenn sie vor Brendon Salbe auftragen wollte, musste sie ihren Rock hochheben. Allein der Gedanke daran ließ Ranitas Gesicht vor Verlegenheit rot anlaufen.

"Danke für die Salbe, aber sie ist hier nicht angebracht. Ich benutze sie, wenn ich zu Hause bin", sagte Ranita, während sie die Salbentube fest umklammerte. Sofort hörte sie Brendons tiefe Stimme: "Gib mir die Salbe und lass mich dir beim Auftragen helfen."

Brendon nahm die Salbentube weg und rieb mit seinen kühlen Fingerspitzen sanft über Ranitas verletztes Bein, wo er etwas von dem Inhalt auftrug, was sofortige Schmerzlinderung brachte.

Als er jedoch über einen Bereich in der Nähe ihres Innenschenkels rieb, gab es dort empfindliche Nerven, die Ranita bei seiner Berührung einen Schauer über den Rücken jagten. Ihre Ohren färbten sich rot, während sie sich mit geradem Rücken anspannte und die Beine um seine Hand klammerte.

Seine warmen Hände hatten vor diesem Moment schon unzählige Male jeden Zentimeter ihrer Haut berührt.

Wie aus dem Nichts entstand zwischen ihnen ein Gefühl der Unklarheit.

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