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4. Der Beginn eines Krieges

Marco verließ die Besprechung mit einem Gefühl, das zwischen Anspannung und düsterer Vorahnung schwankte. Die Aufgabe, die vor ihm lag, war mehr als nur ein Auftrag – es war der erste Zug in einem Krieg, der über die Zukunft der Manzoni-Familie entscheiden würde.

Antonio trat an ihn heran, als Marco die große Halle des Anwesens durchquerte. “Ich habe ein paar Informationen über Falcones frühere Geschäfte zusammengetragen,” sagte er und überreichte Marco eine Mappe. “Es gibt drei Namen, die immer wieder auftauchen. Menschen, die mit ihm gearbeitet haben, aber nie direkt in Erscheinung getreten sind. Ich denke, sie könnten hinter dem stecken, was wir jetzt sehen.”

Marco nickte und nahm die Mappe. “Ich kümmere mich darum. Hast du irgendetwas, das uns einen Vorsprung verschaffen könnte?”

Antonio lächelte kalt. “Nur ein Name: Elena Ricci. Sie war eine von Falcones Vertrauten, angeblich eine Anwältin, aber in Wahrheit seine Verbindung zur internationalen Geldwäsche. Wenn jemand weiß, wer die Strippen zieht, dann sie.”

Ein Treffen im Verborgenen

Marco fand Elena Ricci in einer exklusiven Bar im Zentrum der Stadt. Die Frau war in ihren frühen Vierzigern, elegant und selbstbewusst, mit einem scharfen Blick, der mehr sah, als sie zeigte.

Er setzte sich an ihren Tisch, ohne zu fragen. Ihre Augen verengten sich, aber sie zeigte keine Angst.

“Marco,” sagte sie, als ob sie ihn schon erwartet hätte. “Ich habe schon geahnt, dass jemand von den Manzonis kommen würde. Und ich nehme an, du bist nicht hier, um einen Drink zu bestellen.”

Marco lehnte sich zurück, sein Gesicht ausdruckslos. “Falcone ist tot. Und jetzt tritt eine neue Gruppe aus den Schatten. Du weißt, wer es ist, Elena.”

Sie lachte leise, ein kühles, beinahe verächtliches Lachen. “Falcone hatte viele Feinde und noch mehr Verbündete, die ihn hassten. Du hast ein Machtvakuum geschaffen, Marco. Jetzt füllt es jemand anderes.”

“Wer?” fragte Marco, seine Stimme ruhig, aber bedrohlich.

Elena nahm einen Schluck von ihrem Drink, bevor sie antwortete. “Die Bratva.”

Marco hielt inne. Die russische Mafia – bekannt für ihre Brutalität und ihre Disziplin. Wenn Elena Recht hatte, dann war dies mehr als nur ein regionaler Konflikt.

“Sie waren lange Zeit Falcones Partner,” fuhr Elena fort. “Er hat ihre Gelder gewaschen, und sie haben ihm im Gegenzug Zugang zu ihrem Netzwerk verschafft. Jetzt, da er weg ist, wollen sie nicht nur das Geschäft übernehmen – sie wollen eure Familie auslöschen. Für sie seid ihr nur ein Hindernis.”

Ein Plan wird geschmiedet

Zurück in der Villa präsentierte Marco die Informationen Vittorio und Antonio. Die Reaktion des Bosses war kühl, aber seine Augen verrieten, dass er die Gefahr erkannte.

“Die Bratva,” sagte Vittorio langsam. “Das macht Sinn. Sie sind schnell, entschlossen und skrupellos. Wenn wir zögern, werden sie uns vernichten.”

“Was schlagen wir vor?” fragte Antonio.

“Zuerst müssen wir ihre Positionen schwächen,” antwortete Marco. “Wir wissen, dass sie Falcones Territorium übernehmen wollen. Wenn wir sie dort treffen, wo sie am verwundbarsten sind, können wir ihre Expansion stoppen, bevor sie beginnt.”

“Das Risiko ist hoch,” warnte Antonio. “Wenn wir angreifen, ohne sicherzugehen, dass wir gewinnen können, riskieren wir alles.”

Vittorio nickte langsam. “Marco hat recht. Wir müssen handeln, aber nicht blind. Finde ihre Schwachstellen. Zerstöre ihre Operationsbasis. Und bring mir einen Namen – den Namen des Mannes, der das Ganze anführt.”

Der erste Gegenschlag

Marco begann, Informationen über die Bratva zu sammeln, unterstützt von Carlos technischem Können und Enzos unauffälliger Überwachung. Sie entdeckten, dass die Russen einen alten Lagerkomplex in den Docks als Hauptquartier nutzten – ein Ort, der sowohl als Treffpunkt als auch als Umschlagplatz für ihre Geschäfte diente.

“Das ist ihre Achillesferse,” sagte Marco zu Vittorio. “Wenn wir den Komplex zerstören, nehmen wir ihnen nicht nur ihr Zentrum, sondern senden auch eine klare Botschaft.”

“Und wie willst du das machen?” fragte Antonio skeptisch.

“Mit Präzision,” antwortete Marco. “Wir gehen nachts rein, zerstören ihre Vorräte und eliminieren ihre wichtigsten Leute. Keine Zeugen, keine Spuren. Es muss aussehen, als hätten sie die Kontrolle verloren.”

Vittorio nickte. “Gut. Aber sei vorsichtig, Marco. Wenn die Bratva einen Angriff überlebt, wird sie mit doppelter Härte zurückschlagen.”

Der Angriff

Die Nacht war dunkel, und ein kalter Wind wehte über die Docks, als Marco und sein Team sich dem Lagerhaus näherten. Bewaffnet und mit Schalldämpfern ausgerüstet, bewegten sie sich lautlos durch die Schatten.

Drinnen arbeiteten russische Männer an Kisten voller Waffen und Drogen, nichtsahnend, dass der Tod sie umgab. Marco gab ein Zeichen, und sein Team schlug zu.

Die ersten Schüsse fielen, lautlos wie ein Flüstern. Männer fielen, bevor sie überhaupt begriffen, was geschah. Carlo hackte die Sicherheitssysteme, um die Überwachungskameras auszuschalten, während Enzo die Fluchtwege sicherte.

Doch dann lief etwas schief. Eine Explosion im hinteren Bereich des Lagers – ein missglückter Sprengsatz – alarmierte die restlichen Wachen. Ein Feuergefecht brach aus, und Marco musste improvisieren, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.

Am Ende brannte das Lagerhaus lichterloh, und die Bratva war geschwächt. Doch Marco wusste, dass dies nur der Anfang war.

Ein neuer Feind erhebt sich

Zurück in der Villa berichtete Marco von dem Erfolg, doch Vittorio blieb nachdenklich.

“Das war ein guter Schlag,” sagte der Boss. “Aber wir haben sie nicht ausgeschaltet. Und jetzt wissen sie, dass wir auf sie zugehen. Der Krieg hat begonnen.”

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