Da ist er wieder, mein Ex-Mann

"Louis, du bist seit drei Jahren mit Anika verheiratet. Ihr zwei solltet ein Baby bekommen."

Die Tür des Arbeitszimmers war nicht fest geschlossen und eine ernste Stimme eines alten Mannes drang aus dem Zimmer.

Ein Mann antwortete dann mit kalter Stimme: "Warum sollte ich ein Kind mit einer Frau haben, die ich nicht liebe?"

Anika Niemeyer, die gerade an die Tür klopfen wollte, hielt sofort in ihren Bewegungen inne und ihr hübsches Gesicht wurde blass.

Die Stimme des Mannes fuhr ungeduldig fort: "Großvater, lass es mich dir noch einmal sagen. Ich werde kein Kind mit Anika bekommen. Du gibst besser auf."

"Du Göre!", brüllte der alte Mann wütend. Dann wurde eine Teetasse auf dem Boden zerschmettert, während Anika die Schritte des Mannes hörte, der sich der Tür näherte.

Eilig versteckte sie sich im Badezimmer nebenan. Durch ihre eilige Bewegung stieß sie mit der Taille gegen eine scharfe Ecke.

Der reißende Schmerz breitete sich von ihrer Taille bis zu ihrem Herzen aus. Tränen stiegen ihr in die Augen.

Vor ein paar Tagen erhielt sie eine Schwangerschaftsmeldung, die von Kristine Rühl, der ersten Liebe von ihrem Ehemann, Louis Fieber, geschickt wurde.

Außerdem schickte Kristine ihr eine verächtliche SMS: "Anika, du bist seit drei Jahren mit Louis verheiratet und hast es trotzdem nicht geschafft, dass er dich liebt. Was für eine Verliererin."

"Du bist seine Frau, aber du kannst sein Herz nicht erobern. Wie kannst du so unterwürfig sein und keine Selbstachtung haben? Wenn ich du wäre, hätte ich mich schon längst umgebracht."

Anika wusste nicht, dass ihr Mann in eine andere Frau verliebt war, bevor sie ihn geheiratet hatte.

Am Abend ihres Hochzeitstages sah sie in den Nachrichten, dass ihr Mann, Louis Fieber, und der Superstar Kristine Rühl zusammen in ein Hotel gingen.

Sie hatte damals erwartet, mit ihm ein glückliches Leben zu führen. Sie kündigte deshalb ihre Arbeit und wurde Hausfrau.

Aber wie lächerlich war es in den folgenden drei Jahren...

Kaum hatte sie sich im Bad versteckt, wurde die Tür gewaltsam von außen aufgestoßen. Sie taumelte nach hinten.

Unter Tränen sah sie den Mann mit einem kalten Blick hereinkommen. Es war Louis.

Er starrte sie kalt an. Der schwarze Anzug ließ ihn noch herzloser aussehen. Er kniff ihr zornig ins Kinn und sagte: "Du hast Großvater gebeten, mich zu drängen, ein Kind mit dir zu bekommen? Anika, deine Tricks sind nach all den Jahren noch schmutziger geworden."

Bevor Anika etwas sagen konnte, sagte er noch kälter: "Vor drei Jahren hast du mich reingelegt und wurde Frau Fieber. Willst du jetzt ein Baby dazu benutzen, für den Rest deines Lebens in der Familie Fieber zu bleiben?"

Anikas Gesichtsausdruck veränderte sich. Sie biss sich auf die Unterlippe und sagte: "Nein, tue ich nicht."

"Wirklich? Warum belauschst du dann mein Gespräch mit Opa?"

Louis sah sie ironisch an. "Gut, du hast es gehört. Du solltest meine Einstellung zu dir kennen. Du verdienst es nicht, ein Kind mit mir zu bekommen."

Seine unbarmherzigen Worte ließen Anika ihre Hände fest zusammenpressen. Die Fingernägel bohrten sich in ihre Handflächen.

Sie wusste immer, dass Louis sie nicht liebte, aber sie fühlte sich immer noch verzweifelt, als er sagte, dass sie es nicht verdiene.

Drei Jahre lang erfüllte sie ihre Aufgabe als Frau Fieber mit ganzem Herzen, sowohl im Schlafzimmer als auch in der Öffentlichkeit.

Sie hatte geglaubt, dass sie Louis allmählich dazu bringen könnte, seine Meinung zu ändern, aber erst dann wurde ihr klar, dass sein Herz ein Eisberg war. Egal, wie viel sie gegeben hatte, er konnte nicht berührt werden.

"Louis, hast du mich in den letzten drei Jahren jemals… ein bisschen gemocht?"

Ihre Stimme war leise. Sie versuchte ihr Bestes, um das gewaltige Zittern ihres Körpers zu unterdrücken, als hätte sie all ihre Kraft und ihren Mut aufgebraucht.

Louis fühlte sich seltsam, als er ihre bescheidene Frage hörte. Das Gefühl verflog jedoch sofort.

Mit einer gewissen Gleichgültigkeit in den Augen fragte er: "Was denkst du?"

Sein Sarkasmus und seine Verachtung besiegten den letzten Widerstand in ihrem Herzen. Der scharfe Schmerz in ihrem Herzen machte sie taub.