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Kapitel 05

Als wir uns das nächste Mal gehört hatten, hatte ich mit dem Rücken auf meinem Bett gelegen und die weiße Decke über mir angestarrt, während mein Herz aufgeregt gegen meinen Brustkorb schlagen hatte.

Eigentlich war ich schon immer ein Mensch, der das Telefonieren hasste, doch ich hatte unbedingt deine Stimme hören wollen, also hatte ich mir einen Ruck gegeben und mit zitternden Fingern deine Nummer eingegeben.

Es war ein Wunder, das ich mich kein einziges Mal vertippt hatte. Du warst überrascht gewesen meine Stimme zu hören, doch entgegen meiner Befürchtung nicht genervt, sondern erfreut, zumindest glaubte ich das in deinem Tonfall herausgehört zu haben.

Nachdem wir etwas Small Talk betrieben hatten, kehrte eine Stille ein, die jedoch anders als erwartet nicht unangenehm war, sondern seltsam entspannend.

„Erzähl mir ein Geheimnis Ares", hattest du schließlich gemeint und ich konnte mir nur zu gut dein Lächeln vorstellen. Seltsam, wie einfach es mir bereits nach nur drei Treffen fiel dein Gesicht in meinen Kopf zu projizieren.

„Ich liebe es wie du meinen Namen sagst", hatte ich ohne nachzudenken geantwortet.

Erschrocken hatte ich die Luft angehalten und meine Augen zusammengekniffen, als das Gesagte endlich zu dem rational denkenden Teil meines Kopfes angelangt war, während ich mich für meine Unüberlegtheit am liebsten aus dem nächsten Fenster hatte stützen wollen.

Für einen Moment hatte ich lediglich mein Blut durch meine Ohren rauschen gehört und ich wollte schon ansetzten verzweifelt zurück zu rudern, als du flüsternd erwidert hattest „gut zu wissen, Ares".

Mir auf die Lippe beißend hatte ich mich aufgesetzt und mich selber im Spiegel an der gegenüberliegenden Wand betrachtet. Ein junger Mann mit zerzausten schwarzen Haaren, roten Wangen und einem verträumten Lächeln hatte mir entgegengeblickt.

Damn war ich verliebt und wie, hatte ich mir eingestehen müssen.

Wenig später hattest du gefragt, wann wir uns wieder sehen könnten und ich hatte dir von der Kirmes in der Nähe erzählt und dich gefragt, ob um nächsten Freitag Zeit hättest.

„Ist das ein Date?", hattest du kurz darauf zögerlich gefragt, als wärst du zum ersten Mal unsicher gewesen, ob meine Gefühle in die Gleiche Richtung gehen wie die deine.

„Möchtest du denn das es ein Date ist?", hatte ich hoffend zurück gehaucht, neue Sicherheit daraus schöpfend, dass auch du zeitweise unsicher warst.

Es dauerte einige Sekunden, bis das erlösende „Ja" deine Lippen verlassen hatte.

Ich hatte erleichtert gegrinst, was du zu meinem Glück ja nicht gesehen haben konntest, und geantwortet „gut, dann ist es eins". In diesem Moment hätte ich einfach die gesamte Welt umarmen können.

Da fühlte ich es zum fünften Mal: Basorexie, den plötzlichen Drang jemanden zu küssen.

              Doch du lagst zu dem Zeitpunkt zwei Kilometer entfernt in deiner eigenen Wohnung.

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