Kapitel 01

Als wir uns das erste Mal getroffen hatten, hatte ich gerade in dem kleinen Café, in dem du zu der Zeit gearbeitet hast, Zuflucht vor dem Regen gesucht. Ich war nass bis auf die Knochen gewesen, meine schwarzen Haare hatten mir unangenehm an der Stirn geklebt und meinen ebenso schwarzen Pullover hätte man sicher auswringen können.

Das Wetter verfluchend hatte ich mir schließlich einen Fensterplatz gesucht und mich erleichtert auf das rote Polster fallen lassen, wobei ich eine beachtliche Wasserspur hinter mir herzogen hatte.

Nur einen winzigen Augenblick später hattest du mir ohne Aufforderung eine heiße Schokolade auf den Tisch gestellt und mir anschließend eine warme Decke über die Schultern gelegt.

Noch heute weiß ich nicht genau was genau es war, was mich an dir so fasziniert und mir regelrecht die Sprache verschlagen hatte.

Vielleicht waren es deine blonden Locken, die so unglaublich weich aussahen, dass ich am liebsten meine Finger darin vergraben wollte oder vielleicht das sanfte Lächeln auf deinen Lippen, wärmer und schöner als die Strahlen einer untergehenden Sonne.

„Ich dachte die könntest du vielleicht gebrauchen", hattest du dich erklärt und es war, als hätte mir deine sanfte Stimme wieder Leben in den Körper gehaucht.

Immer noch perplex hatte ich mich mit einem leisen „Danke" bedankt, doch du hattest mich nur weiter aus schokoladenbraunen Augen angesehen und ohne zu zögern erwidert "das ist doch selbstverständlich".

Da fühlte ich es zum ersten Mal: Basorexie, den plötzlichen Drang jemanden zu küssen. Doch ich hatte mich schnell abgewandt und mich