Zusammenfassung
Es waren heute genau ein Jahr, acht Monate, drei Tage und 12 Stunden vergangen, seit dem Tag an dem ich Jay entkam. Ich hatte mich immer noch nicht ganz erholt, doch war auf dem besten Weg dorthin. Alles war perfekt. Ich war erfolgreich, führte ein sorgloses Leben, hatte alles. Was wollte ich mehr? --------------- ,,Glaubst du, du wärst wirklich davon gekommen?" Die Person sah mich kalt mit ihren trügerischen blauen Augen an. ,,Du bist sein Eigentum, du gehörst ihm. Du kannst ihm nicht entkommen. Also versuch es nicht!" Es fing wieder vorne an. Die Jagt um meine Freiheit und Würde. Würde Jay gewinnen? Wird er Elina komplett zerbrechen lassen oder wird er sich ändern? Wer ist Nick, der alles darauf setzt Jay einen auszuwischen. Wie weit würde er gehen? War Jays Liebe stärker als Nicks Hass? War Elina fähig, alles zu vergessen und Jay zu akzeptieren? Eine Mischung aus Verrat, Liebe, Leidenschaft, Angst, Emotionen, Hass wird hier zu finden sein. Schaut gerne rein. Lest, aber davor Band 1 , ansonsten versteht ihr hier nicht alles oder kaum etwas. Kurze Info vorab, Teil 1 war gar nichts im Gegensatz zu Teil 2, wer Teil 1 schon Brutal fand sollte spätestens jetzt aufhören... Jetzt fängt es erst richtig an....
Normality
Dies ist Band 2.
Band 1 ist: Always my Slave
Elina POV:
Es waren heute genau ein Jahr, acht Monate, drei Tage und 12 Stunden vergangen, seit dem Tag an dem ich Jay entkam. Ich hatte mich immer noch nicht ganz erholt, doch war auf dem besten Weg dorthin. Alles war perfekt. Ich war erfolgreich, führte ein Sorgloses Leben und hatte alles. Was wollte ich mehr? Ich war zwanzig Jahre alt und arbeitete als Event Managerin. Anna und ich hatten uns entschieden, die Innen und Außendekoration aufzugeben, da wir zu wenig Aufträge bekamen. Dafür organisierten wir Feste, Partys, Events und Hochzeiten. Momentan hatten wir einen multikulturellen Auftrag, die Tochter unseres Auftraggeber heiratete einen jungen Mann aus England. Die Familie des Mädchens sind aus der Türkei und die des Jungen aus Pakistan. Sie wollten hier in Deutschland heiraten und dann in die Flitterwochen fliegen um danach gemeinsam ihr Leben in England zu beginnen. Anna war deswegen mit der Familie des Auftraggebers in England um dort alles einzurichten. Anscheinend macht man als Hochzeitsplaner sowas auch und weil wir gutes Geld bekamen, hatte Anna zugesagt. Ich kümmerte mich hier um den Standort und Dekoration. Es musste viel Gold zu sehen sein, weswegen ich mich dazu entschieden hatte alle Dekos in einem Goldton zu halten, sowie auch das Geschirr. Lediglich die Teller waren weiß. Sogar die Gläser hatten ein goldenes verziertes Schnörkel Design.
Die Kultur war anders und somit auch die Traditionen. Anscheinend gab es einen Henna Abend, ich hatte nicht ganz verstanden, was die da machen wollen. Man bemalt sich die Hände oder so.
Nun gut. Ich telefonierte mit dem Buffet Dienst, es würden um die 500 Menschen kommen und sie mussten alle mit Essen versorgt werden. Dann telefonierte ich mit dem Getränke Lieferanten.
Mein Handy klingelte, es ist Lucian.
„Hi", sagte ich lächelnd.
Ja, Lucian und ich, eine etwas schwierige Geschichte.
„Soll ich dich abholen kommen? Ich dachte, wir können essen gehen!"
Macht er sein Angebot.
„Du sprichst mir gerade aus der Seele, Lucian. Es war ein langer Tag und ich muss dringend etwas essen!", sagte ich glücklich.
„Super. Bin auf dem Weg zu dir"
„Toll! Bis gleich"
Ich legte auf und sortierte die ganzen Rechnungen, die ich alle beglichen hatte. Der catering service vom letzten Mal war schlecht gewesen, die Zusammenarbeit hatte mir nicht gefallen. Wir müssten uns einen neuen suchen.
Die Torte!
Was mache ich mit der Torte?
Ok, letzter Anruf für heute.
Ich wählte die Nummer der Konditorei. Wir ließen immer alle Torten von Frau Holle backen, diese Frau konnte backen wie keine andere. Eine sehr sympathische Lady.
„Hallo Elina! Wie geht es dir?" wurde ich von ihr begrüßt.
„Frau Holle, schön das ich sie erreiche. Mir geht es bestens und Ihnen?"
„Super. Du rufst bestimmt wegen dem Auftrag an"
„Ja", sagte ich lächelnd.
„Mach dir da keine Sorgen, es wird alles fertig sein", versicherte sie mir.
„Danke Frau Holle. Ihnen einen schönen Feierabend. Wir sprechen uns"
„Ja Liebes. Mach es gut!"
Ich legte auf, griff nach meiner Handtasche und schmiss mein Ladekabel, Brille, Handy und Kopfhörer rein. Ich nahm meine Jacke und schaltete alle Lichter aus.
Dann verließ ich das Büro und schloss ab, Anna und ich arbeiteten alleine. Wir hatten mal eine Mitarbeiterin eingestellt, doch sie hatte uns nur Probleme bereitet.
Ich trat auf den Bürgersteig und sah schon Lucians Wagen vorfahren, stieg in sein schwarzes Auto ein und lächelte ihn an.
„Hi", sagte ich zu ihm.
Er war noch mitten in seinem Jurastudium. Er hatte seinen Grundstudium gemacht und machte nun sein Hauptstudium.
„Wie war dein Tag?" fragte er mich interessiert.
„Voll und anstrengend. Es gibt vieles vorzubereiten", seufzte ich.
„Was willst du essen?" fragte er.
„Pizza oder so", antwortete ich.
„Gut. Dann ab zum Italiener", lachte er.
Wir fanden einen Pizza Restaurant in der Nähe und parkten davor, stiegen aus und liefen rein.
Wir bestellten uns etwas zum essen und ich sah Lucian an.
„Wie geht's deinem Papa?"
Ich lächelte.
„Ihm geht's gut. Er wird heute bei Amanda schlafen"
Amanda.... Papas neue Freundin. Davor war es eine Phoebe gewesen, aber mit der hatte es von Anhieb nicht geklappt. Das mit Amanda ging schon seit sechs Monaten und Papa lächelte jetzt öfters.
„Wie schön. Da scheinen sich zwei gefunden zu haben"
Ich lächelte und nickte.
„Was macht die Kleine Lara?" fragt er weiter.
Lara.... Das dritte Kind meiner Schwester. Leon, Lukas und Lara.
Lara kam vor vier Monaten auf die Welt.
„Ihr geht's bestens, sie hatte ja anfangs Atemnot, doch jetzt ist alles in Ordnung", erzählte ich.
Hazel hatte ihre Familienplanung abgeschlossen und nun dachten alle Lucian und ich wären in spätestens zwei Jahren bereit zu heiraten. Wir waren nicht mal am Anfang und Heiraten können wir komplett vergessen. Ich weiß nicht, warum Lucian es nicht bei jemand anderem versucht und endlich glücklich wird. Vor allem nach all den Schlägen die er von mir bekommt...
Wir waren nicht zusammen. Wie auch? Es klappte einfach nicht.
„Elina, willst du reden?" fragt er. Es war ziemlich ruhig hier. Es lief Musik. Eine Familie saß in der anderen Ecke und unterhielt sich, doch uns beachtete keiner.
„Was soll ich sagen Lucian? Ich nehme seit einem Jahr die Pille und die ist zu nichts zu gebrauchen! Ok. Meine Haare, Haut und Nägel sind besser geworden doch..."
Er lachte.
„Lachst du mich aus?" fragte ich fassungslos.
„Elina!" sagt er belustigt.
„Denkst du ernsthaft darauf kommt es an?" fragt er mich.
„Ja!" sagte ich fest.
„Das denkst du doch nicht wirklich von mir!" sagt er etwas beleidigt.
„Männer sind alle gleich!" sagte ich und verschränkte meine Arme und schmollte. Er verdreht seine Augen.
„Verurteil mich nicht. Ich liebe dich"
„Verstehe ich nicht", sagte verständnislos.
Er lacht wieder.
„Komm iss", sagt er schmunzelt.
Ich klaute Lucian zwei Stücke von der Pizza und ass sie auf. Mehr schaffte ich sowieso nicht, dann verließen wir das Restaurant.
„Schläfst du bei mir oder ist Kara bei Bastian?" fragt er mich.
Kara hatte mir schon vor Stunden geschrieben, dass sie bei Bastian bleiben wird. Ich konnte Nachts nicht alleine sein, weswegen Kara nicht ausgezogen war. Manchmal übernachte sie bei Bastian oder fuhr zu ihren Eltern, dann schlief ich entweder bei Lucian oder Papa war da.
„Ich muss wohl dich belästigen", grinste ich.
„Na dann Madame. Steigen Sie ein!" sagte er und hielt mir die Tür auf. Ich stieg ein und er fuhr los zu sich nach Hause, er wohnte in einer zwei Zimmer Wohnung, hatte extra ein Doppelbett für mich.
Was sollte man machen? Er war zu gut zu mir, mein bester Freund.
„Komm", sagte er und stieg aus. Ich stieg auch aus. Diese Schuldgefühle ihm gegenüber werde ich nie los.
Wir traten in seine Wohnung und ich zog meine Schuhe aus. Endlich!
Ich legte meine ganzen Sachen zur Seite.
„Ich glaube du brauchst eine Massage", sagte er. Es fing an, seine Annäherungsversuche....
Ja komm versuchen wir es wieder.
Zum Tausendsten Mal.
„Ich glaube, dass ist nicht nötig, du bist mindestens genau so erschöpft", grinste ich.
„Stimmt", sagte er.
„Ich ziehe mich um", sagte ich zu ihm und verschwand ins Schlafzimmer.
Ich zog mich um und seufzte.
Lucian tat mir leid. Es klopfte und er kam rein.
„Elina. Willst du reden?" fragt er mich heute wieder in einer sehr ruhigen Stimme doch ich schüttelte den Kopf.
„Wir versuchen es schon so lange. Keine Therapie hat geholfen. Dir geht es schlecht. Was sollen wir machen?" fragt er.
„Es weiter versuchen?" fragte ich ihn hoffnungsvoll.
Bis ich es endlich kann.
„Es versuchen? Das tun wir seit einem Jahr. Ich glaube nicht, dass es etwas bringt. Mal schlägst du mich, mal presst du deine Augen zusammen und willst das ich es durch ziehe und ich muss die Aktion abbrechen. Mal hast du eine Panikattacke. Was genau verängstigt dich so sehr?" fragt er mich und streicht meine Strähne nach hinten.
Jay...
Ich sah ihn immer anstelle von Lucian.
„Küss mich!"
„Elina", warnte er mich.
Ich zog ihn an mich und küsste ihn. Küssen konnte ich ihn mittlerweile. Er war der einzige, den ich erzählt hatte, dass der Käufer mich geküsst hatte und deswegen dieses ganze Theater hier passiert. Sobald Lucian anfing mit seinen Händen über meinen Körper zu streicheln oder über mir lag, eskalierte das ganze. Mir wurde etwas schwarz vor Augen.
Ich sah Jay, der über mir lag und mich küsste, der versuchte meine Kleidung los zu werden. Ich wehrte mich und schlug um mich und meine flache Hand landete direkt auf seiner Wange. Er hielt sich seine rote Wange. Ich hielt mir den Kopf und kam etwas zu mir.
Lucian!
Ich sah ihn entschuldigend an. Keine Ahnung, wo ich ihn alles getroffen habe.
„Es tut mir sooo leid. Wir machen das nie wieder. Nie wieder! Das darf nicht wahr sein!" fluchte ich.
Er war die einzige Person, die mich nach so einem Ereignis wieder in den Arm nehmen konnte.
„Vergiss mich einfach, das wird nichts", schluchzte ich.
Er lachte.
„Alles gut"
Ich schlug gegen seine Schulter.
„Au", stöhnte er.
"Entschuldige. Du gibst nicht auf oder?"
„Vielleicht liegt das Problem bei mir", schätzt er.
Ich sah ihm in die Augen.
„Warum?"
„Vielleicht schafft es jemand anderes zu dir durchzudringen"
„Sag das nicht. Ich vertraue niemandem so sehr wie dir", sagte ich zu ihm.
„Ich will echt nicht wissen, was passiert wäre, wenn Sophia am Leben wäre. Dir geht es immer noch so schlecht, wie hätte sich Sophia benommen? Sie hätte sich vielleicht sogar das Leben genommen", sagte Lucian nachdenklich. Nein, Korrektur! Sie hat sich das Leben genommen.
Das wusste nur keiner.
„Wie läuft das Studium?"
Wenn wir schon nicht miteinander schlafen, musste ich zumindest etwas mehr Freundinenhaft werden.
„Gut. Muss viel lernen"
Ich lächelte. Er konnte es einfach nicht durchziehen, Lucien war nicht so. Er konnte mich nicht gegen meinen Willen nehmen. Ich dachte wenn ich die Augen zu mache und an etwas anderes dachte, würde er es machen, mich entjungfern. Doch er tat es nicht. Es sollte Freiwillig sein und schön. Er war wirklich zu gut zu mir. Ich hatte ihn nicht verdient. Vielleicht sollte ich ihn verkuppeln. Anna war Single. Etwas älter, aber das war ja kein Problem. Liebe kennt keine Grenzen und kein Alter. Lucian musste aufhören mich zu lieben. Ich mein ich liebe ihn ja auch, aber nicht wirklich auf diese Art und Weise. Das weiß er aber auch. Trotzdem lässt er mich nicht los. Wie soll das mit dem verkuppeln funktionieren?
„Wie findest du eigentlich Anna?", fragte ich ihn.
„Sie ist ganz nett. Versuch es ja nicht", warnte er und schlug die Bettdecke zur Seite.
„Komm schon. Ich habe kein Problem damit, wenn du eine Freundin hast, solange du kein Problem hast, wenn ich einen Freund habe." Er lacht.
„Du hast sowieso keinen und nein, Anna ist nicht mein Typ. Also vergiss es. Mach was du willst, pass nur auf. Nicht jeder hält sich zurück"
„Deswegen liebe ich dich ja auch so unfassbar!", sagte ich und hüpfte auf ihn.
Ich umarmte ihn.
„Du bist mein bester Freund!" sagte ich zu ihm.
Er drückte mich an sich und schien in Gedanken zu sein.
Ich glaube, es wäre das beste für alle, wenn wir uns nicht mehr so oft sehen. Vielleicht gibt er dann den Mädels um sich eine Chance.
Das musste er einfach.
Mir war nicht mehr zu helfen....