Was zur Hölle?
Als ich zu Hause ankam hatte ich meine Gedanken schlichtweg nur bei der Arbeit. Ich dachte darüber nach wer es sein könnte und was Rick bloß mit dem ganzen zu tun haben könnte. Ob er es könnte. Ich konnte nicht essen. Ich konnte nicht trinken. Meine Frau erzählte mir etwas. Wenn ich ehrlich bin, konnte ich mich nicht mehr erinnern was es war. Sie fragte, ob ich ihr überhaupt zuhören würde. Ich sagte, dass ich ihr natürlich zuhörte. Ich habe gelogen. Sie hakte nach und fragte, was sie denn gesagt hat. Sie wusste ich würde es ihr nicht beantworten können. Sie war stinksauer. Ich mein, ich kann sie verstehen. Ich denke, das war der Grund, weshalb sie damals nicht wegziehen wollte als ich ein Jobangebot erhielt. Sie kennt mich nur zu gut. Sie weiß, ich werde alles geben und bis zum Schluss an diesem Fall kleben, koste es was es wolle. Als sie mir etwas über Anni (unsere Tochter) erzählte, fiel mir plötzlich ein, dass noch keiner von uns die Fahrpläne der Zugverbindungen angesehen hatte. Mitten im Gespräch sprang ich auf und eilte zu meinem Laptop. Sie stand auf und ging, doch das bemerkte ich garnicht. Ich suchte nach den Zugfahrplänen der letzten Wochen und der der Woche in der die beiden Morde passierten. Ich sah mir Zeile für Zeile an, als mich meine Frau anstubste: "Hier deine Bettwäsche. Ich denke es ist klar, dass du hier schlafen wirst. Wenn dir dein Job wichtiger ist, als deine Frau, deine Kinder und deine Familie, dann hast du im Ehebett nichts verloren. Du möchtest Freiraum? Ich gebe ihn dir. Aber nur diese Woche. Nächste Woche starten die letzten Vorbereitungen für Anni's Hochzeit und sie möchte, dass du dabei bist. Und ich sage dir, bei Gott wenn du etwas vermasselst bist du der der tot aufgefunden wird. Ist das klar? Und jetzt gute Nacht!" Mir war klar, dass sich mit diesem Fall alles ändern wird, aber mit einem so schnellen Verlauf hatte ich nicht gerechnet. Sylvi ist sauer, ich weiß, aber... Es ist meine Pflicht ihn zu finden, koste es was es wolle. Ich hatte bereits keinen Kopf mehr für die ganzen Pläne. Vor Erschöpfung, sah ich auf dem Bildschirm nur noch schwimmende Zahlen. Ich klappte mein Laptop zu und legte mich hin. Die Gedanken kreisten noch eine Weile, doch dann. Bumm. Die Augen. Sie sind so schwer. Zack und sie fielen zu.
Freitag morgen eilte ich zur Arbeit. Ich kam eine Stunde früher als sonst. Ich wollte das Päckchen so schnell wie möglich zur Untersuchung ins Labor zu Tyler bringen. Als ich ins Büro kam, war Rick bereits da. Er saß an seinem Schreibtisch und trank sein Kaffee. Ich fragte ihn, ob er schon etwas neues weiß. Er ignorierte mich. Keine Antwort. Ich hatte keine Lust und um ehrlich zu sein auch keine Nerven um mich mit ihm zu streiten, deswegen machte ich keine große Sache draus. Ich sagte: "Lass mich bitte wissen sobald du etwas neues hast, selbst wenn es nur absurde und dumme Gedanken sind. Lass es mich wissen. Ok?", "Mhm.", sagte er und starrte auf sein PC. Ich ging zum Schreibtisch und setzte mich auf den Stuhl. Als ich mein Schlüssel ins Schlüsselloch des Schreibtisches steckte und zu drehen begann, merkte ich, dass das Schloss garnicht verschlossen war. Hatte ich vergessen es abzuschließen? Hatte jemand es ohne meine Erlaubnis geöffnet? Wenn ja, wer und warum? Ruckartig fiel meine Hand zur ersten Schublade. Ich riss sie auf und.... Was zur Hölle....